Project Details
Nicht-Gleichgewichtsthermodynamik und expandierende Materie
Applicant
Professor Dr. Rudolf Baier
Subject Area
Nuclear and Elementary Particle Physics, Quantum Mechanics, Relativity, Fields
Term
from 1998 to 2008
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5465454
Es ist nicht zu erwarten, daß in hochenergetischen Schwerionenkollisionen das Quark-Gluon-Plasma als Gleichgewichtszustand unmittelbar nach dem Stoß erreicht wird. Der wahrscheinlichste Anfangszustand ist vielmehr ein dichtes Multigluonensystem fernab vom Gleichgewicht, wie z.B. vom McLerran-Venugopalan-Modell vorhergesagt. Für die weitere zeitliche Entwicklung legen die bisherigen Untersuchungen im Rahmen der perturbativen QCD eine "bottom-up"-Thermalisierung nahe. Dies gilt für ein expandierendes Medium im zentralen Bereich eines hochenergetischen Kern-Kern-Stoßes. Ungeklärt ist noch die Rolle der Quarks und damit der genaue Wert der Thermalisierungszeit. Aufgrund der inelastischen Prozesse sind die "weichen" Gluonen dominant, wobei noch offen ist, ob dieser Dominanz ein experimentell beobachtbares Signal entspricht. Für die heiße hadronische Phase ist das Auftreten und der Zerfall eines CP-verletzenden Zustandes vorhergesagt, ein Prozeß, der ein wichtiges und schönes Beispiel eines Phänomens fern vom Gleichgewicht darstellt. Nach den bisher durchgeführten Berechnungen ist vor allem der Einfluß von Kollisionen auf die erwartete parametrische Resonanz der (h, h')-Erzeugung im Detail zu untersuchen. Darüber hinaus sind die verwendeten Methoden nicht nur für Nichtgleichgewichts-Systeme in der Hochenergiephysik interessant, sondern ebenso für die inflationäre Kosmologie.
DFG Programme
Research Units
Subproject of
FOR 339:
Materie unter extremen Bedingungen