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Gemeinsame Gewichtung molekularer und morphologischer Merkmale

Subject Area Evolution, Anthropology
Term from 2000 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5287924
 
Häufig unterstützen die Ergebnisse von Analysen unterschiedlicher Merkmalstypen (morphologische und molekulare) einander widersprechende Verwandtschaftshypothesen. Ein solcher Befund steht jedoch im klaren Widerspruch zu den zulässigen empirischen Aussagen, die von dem für phylogenetische Analysen vorausgesetzten Hintergrundwissen Abstammung mit Veränderung vorhergesagt werden. Sollte dieser Widerspruch auf methodische Fehler des Analyseverfahrens zurückzuführen sein, so wäre dies problematisch (sensu SIDDALL UND KLUGE 1997), da es determinitisch für das Ergebnis empirischer Tests von Homologiehypothesen wäre. - Um zur Klärung dieser Problemstellung einen Beitrag leisten zu können, sollen anhand von histologischen und ultrastrukturellen Untersuchungen und anhand von Sequenzanalysen zwei umfangreiche morphologische und molekulare Datensätze erstellt werden. Diese sollen als empirische Grundlage für Tests bezüglich theoretischer Überlegungen und Methodologien der gemeinsamen Gewichtung der unterschiedlichen Merkmalstypen dienen. Dabei sollen der falsifikatorische Wissenschaftsansatz POPPERS (1994) und der total-evidence-Ansatz für Verwandtschaftsanalysen (KLUGE 1989; kLUGE UND WOLF 1993) eingesetzt werden. Besonderes Interesse gilt der Fragestellung, ob eine Höhergewichtung morphologischer relativ zu molekularen Merkmalen innerhalb eines solchen Ansatzes eine wissenschaftliche Begründung findet. Des weiteren soll der Effekt unterschiedlicher Selektionsdrücke sowie anderer evolutionärer Phänomene auf die Qualität von phylogenetischen Merkmalen erörtert werden. - Für die Erstellung des empirischen Datensatzes werden die Arenicoliden als zu untersuchende Tiergruppe ausgewählt, da sie aufgrund ihrer strukturellen Diversität, ihrer gut begründeten monophyletischen Stellung innerhalb der Annelida sowie ihrer überschaubaren Artenzahl speziell für diese Zwecke geeignet zu sein scheinen. (p)
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