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Wachstumshormontherapie bei Kindern ohne Wachstumshormonmangel - Therapie - Enhancement - Futile care
Antragsteller
Professor Dr. Fritz Haverkamp
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5283832
Das Projekt untersucht die ethische Problemlage der sog. symptomatischen Wachtumshormontherapie bei kleinwüchsigen Kindern. Im Zentrum der kritischen Diskussion steht die Hormontherapie beim Ullrich-Turner-Syndrom (UTS). Diese wird als symptomatisch verstanden, da dem assoziierten Kleinwuchs ursächlich kein Wachstumshormonmangel zugrundeliegt. Eine Normalisierung der Körperlänge ist unter Therapie in den meisten Fällen nicht zu erwarten. Darüber hinaus erscheint fraglich, ob dem Kleinwuchs beim UTS generell ein Krankheitswert zugeschrieben werden kann. Bislang bleibt ungeklärt, in welchen Fällen die Behandlung mit Wachstumshormonen zu einer signifikanten Steigerung des Längenwachstums führt bzw. welche Ziele darüber hinaus, z.B. eine mögliche Verbesserung der Lebensqualität, für die Wahl der Behandlung leitend sind. Daraus ergeben sich eine Reihe ethischer Probleme, die gleichfalls ungeklärt sind. In ethischer Hinsicht lässt sich die oben beschriebenen Situation im Spannungsfeld von Enhancement und Futile care beschreiben. In diesem Projekt werden erstmalig nicht nur die bisherigen medizinisch-psychologischen Lösungsvorschläge simultan bei ein und derselben Gruppe geprüft, sondern es werden zusätzlich Werteinstellungen im Blick auf den Umgang mit Kleinwuchs bzw. auf die Einschätzung der Wachstumshormontherapie bei den beteiligten Gruppen (Eltern, Betroffene, Ärzte) ermittelt. Alle Befunde gehen in die ethische Analyse ein, die Hauptziel des Projektes ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Dr. Michael Fuchs; Professor Dr. Dirk Lanzerath