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Die Bedeutung kultureller Institutionen und praktischer Diskurse für die Konstitution weltbürgerlicher Verantwortungs- und Solidaritätsstrukturen im gegenwärtigen Globalisierungsprozeß
Antragsteller
Professor Dr. Hansfried Kellner (†)
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5271786
Das geplante Forschungsprojekt will die Bedeutung kirchlicher Institutionen (i.e. Akademien und Kirchentage) und ihrer Diskurswelt für den Prozeß der kulturellen Globalisierung untersuchen. Eine damit zusammenhängende universalistische Orientierung findet sich bereits im umfassenden Sinndeutungsangebot der christlichen Lehre, die sich in den Feldern der Ökumene, Mission und Evangelisation zeigt. Der Globalisierungsprozeß wiederum wirkt auf die kirchliche Arbeit in diesen Tätigkeitsfeldern ein. Die von uns näher zu untersuchenden kirchlichen Akademien und Kirchentage erhalten dadurch eine besondere Bedeutung im kulturellen Globalisierungsprozeß, weil sie Arenen und Foren für gesellschaftliche Diskurse zur Verfügung stellen. Diese sind für das Forschungsprojekt deshalb von Interesse, als dabei immer wieder partikulare Verantwortungs- und Solidaritätsstrukturen in Richtung moralischer Ansprüche einer globalen Zivilgesellschaft transzendiert werden. Geht man vom Grundsatz einer normativen Konstitution der Gesellschaft aus, dann stellt sich die Frage, ob solche praktischen Diskurse mit universeller Orientierung die spezifischen Globalisierungsprozesse in Wirtschaft und Politik sozial integrieren können. In diesem Zusammenhang ist die Spannung von Bewahrung religiöser Traditionen und Offenheit gegenüber der Moderne sowie die von kulturellem Universalismus und Partikularismus hervorzuheben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen