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`Juden, Türken, Heiden` - Fremdheit auf der deutschen Schauspielbühne des 19. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2000 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5466969
 
Theaterwissenschaftliche Alteritätsforschung mit Blick auf die deutsche Theatergeschichte hat sich bislang der inneren Fremdheit (vornehmlich der jüdischen Minoritäten) und der äußeren Fremdheit, in Gestalt von Nicht-Europäern, eingehender gewidmet. Beide Forschungsrichtungen sollen unter der Frage zusammengeführt werden, aufgrund welcher kulturellen und ideologischen Bedingungen und mittels welcher dramaturgischen und theatralischen Strategien jeweils die abgrenzende Darstellung erfolgt. Dabei ist zu prüfen ob nach beiden Seiten analoge Verfahrensweisen benutzt oder differente Strategien befolgt werden. Es folgt die Frage, unter welchen Umständen Fremdbilder zu Feindbildern werden und welche Beziehung beide zum jeweiligen Selbstbild, bezogen auf das Publikum, aufweisen. Thematisch ist jene Phase der deutschen Theatergeschichte, in welcher vor und gleichzeitig mit der immer stärkeren Durchsetzung nationaler Konzepte der Orientierung, auch regionale und lokale Determinanten für die Bühnen wirksam werden, so dass sich ein Darstellungssystem ergibt, in dem die Kategorien von Nähe und Ferne, Zugehörigkeit und Fremdheit, Ausschluss und Integration, bestimmend sind und sich mit der entsprechenden sozialen Darstellungsform der Rollen überlagern. Zielpunkt der Untersuchung ist die schauspielerische Bühnenerscheinung, d.h. die Präsentation der dramatischen Rolle im gesamten Kontext der Szene. Sie gilt jenem Zeitraum, in dem die szenischen Mittel so komplex werden, dass eine spezielle Kunst der "mise en scène" - für das deutsche Theater von August Lewald 1838 als "Setzung in die Szene" übertragen - verlangt ist, die dann zur Forderung des Berufsbildes "Regisseur" führt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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