Project Details
Architecture and architectural decoration of Resafa-Sergiupolis / Syria
Applicant
Professor Dr. Gunnar Brands
Subject Area
Egyptology and Ancient Near Eastern Studies
Term
from 2000 to 2001
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5249680
Im Rahmen der von der DFG geförderten Untersuchungen des spätantiken Wallfahrtsheiligtums Resafa haben sich in den vergangenen vier Jahrzehnten zahlreiche Fragen ergeben, die alleine mit Hilfe von Ausgrabungen und Bauaufnahmen nicht geklärt werden konnten. Ziel der Arbeit war es von daher, den bislang erreichten Kenntnisstand hinsichtlich der Bauten Resafas und ihrer zeitlichen Abfolge kritisch zu prüfen, und zwar mit Hilfe einer bislang weitgehend ungenutzten Befundgattung, des steinernen Baudekors. Seine Bearbeitung wurde bereits von J. Kollwitz als besonders dringlich empfunden, wohl nicht zuletzt deshalb, weil die Gattung für die Beurteilung der städtebaulichen Entwicklung Resafas wichtige Aufschlüsse erwarten ließ. Diese Erwartung ist, wie die Arbeit zu zeigen versucht, berechtigt: der monumentale Ausbau Resafas beginnt, anders als bisher angenommen, bereits im letzten Drittel des 5. Jhs. und erreicht seinen Höhepunkt in den ersten drei Jahrzehnten des 6. Jhs. unter den Kaisern Anastasius und Justin I. Ein historisches Kapitel mit ausführlichem Quellenkommentar versucht diese Neubewertung der städtischen Entwicklung plausibel zu machen. Im Zusammenhang mit der kunsthistorischen Einordnung des städtischen Baudekors wurde deutlich, daß die Bauten Resafas von Werkstätten aus zwei bedeutenden und unmittelbar angrenzenden "Kunstlandschaften" errichtet wurden, dem nordwestsyrischen Kalksteinmassiv sowie Nordmesopotamien. In einem Anhang werden die bislang zumeist unbearbeiteten Baukomplexe Nordmesopotamiens anhand neuer Materialaufnahmen vorgestellt und ihr zeitliches und künstlerisches Verhältnis zu den Bauten Resafas erörtert. Schließlich dient die Arbeit - wie die vorausgegangenen Bände der Reihe - der Dokumentation der von Umwelteinflüssen und mutwilligen Zerstörungen zunehmend bedrohten Bauten Resafas. Sie bietet erstmals unter einheitlichen Bedingungen hergestellte Zeichnungen und Fotografien des Dekorbestandes, die die Grundlage für die ausstehende monographische Bearbeitung verschiedener städtischer Bauten bilden können (z. B. Basilika B, Zentralbau).
DFG Programme
Publication Grants