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Metapher und Lebenswelt. Hans Blumenbergs Metaphorologie als hermeneutische Phänomenologie geschichtlicher Lebenswelten und ihr religionsphänomenologischer Horizont
Antragsteller
Professor Dr. Philipp Stoellger
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5240080
Die religiöse Sprache wie auch die Wissenschaftssprache der Theologie sind durchgängig metaphorisch. Metapherntheorie kann daher helfen, diese Sprachen zu verstehen und zu ihrem Gebrauch anzuleiten. Hans Blumenbergs Metaphorologie ist eine der elaboriertesten Metapherntheorien im deutschen Sprachraum und ist unter diesem Aspekt bisher weder systematisch erforscht noch im Rahmen der Theologie diskutiert worden. Um dies zu leisten, wird seine Metaphorologie auf dem Hintergrund seiner so theologisch wie phänomenologisch motivierten akademischen Arbeiten dargestellt und die Entwicklung zu einer Phänomenologie geschichtlicher Lebenswelten am Leitfaden der verschiedenen Formen unbegrifflicher Sprache in seinen späteren Werken verfolgt. Zum näheren Verständnis und zur systematischen Diskussion wird insbesondere auf Vico, Derrida und Rocoeur einerseits und auf Ansätze zur Metapherntheorie in der altprotestantischen Orthodoxie, bei Hick und besonders bei Cusanus andererseits Bezug genommen. Im weiteren wird der religionsphänomenologische Horizont Blumenbergs näher untersucht und dieser Ansatz in Auseiandersetzung mit Jüngel in eigener Verantwortung weitergeführt. Für die systematische Theologie zeigt sich dabei, daß sie mittels einer Phänomenologie unbegrifflicher Sprachformen den Horizont einer geschichtlichen Lebenswelt und der aus ihr motivierten Theologie zu erschließen vermag, wie vice versa auf diesem Weg auch eine vertiefte hermeneutische Rechenschaft über die eigene Perspektive möglich wird. Damit wird theologie kritisch und konstruktiv remetaphorisiert, d.h. als ursprüngliche, eigentliche und irreduzibel metaphorische Rede verstanden und fortbestimmt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen