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Text und Kontext des Werkes von Ernst Bloch als Paradigma für die Medialität der Philosophie
Antragsteller
Professor Dr. Ernst Wolfgang Orth
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5238320
Das Projekt geht von drei Voraussetzungen aus: einer kulturphilosophischen These, einem Befund hinsichtlich des Werkes von E. Bloch und von methodischen Möglichkeiten EDV-unterstützter (medientechnischer) Analyse von Texten und Kontexten. Die kulturphilosophische These besagt, daß Kultur selbst ein Mediengeschehen ist. Das bedeutet, daß sich kulturelle Leistungen (Projekte, Elaborate und Sinnansprüche) stets in anschaulich betreffbaren Medien manifestieren, die sich generell als Sprache, des näheren als Literatur, als gesellschaftliche Verkehrsformen, historische Ereignisse usw. dingfest machen lassen (vergleichbar mit Cassirers 'symbolischen Formen'). Das Werk Ernst Blochs erweist sich in Text und Kontext als ein spezieller Befund solcher Medialität, der sich paradigmatisch für eine nähere Erforschung der Medialität der Kultur nutzen läßt. Es verknüpft philosophisch-theoretische Konzeptionen mit literarischen Darstellungen und mit politisch agitativen Texten. Diese Formen finden sich sowohl getrennt als auch in vernetzten Texten (wie beispielsweise in dem magnum opus "Das Prinzip Hoffnung"). Aufgrund der eigentümlichen Autorenbiographie besteht eine intensive Bezogenheit auf unterschiedlichste Kulturbereiche und Autoren. Wichtig ist hier die Beziehung auf Autoren, die das Medienproblem bereits thematisiert haben (wie z.B Kracauer und Benjamin). Als ein für die Bearbeitung methodisch effektives Instrument erweist sich die elektronische Datenverarbeitung. Sie ermöglicht die Herstellung von Registern verschiedener Art (vom grundlegenden Wortregister über Autorenregister, Topoiregister usw.). Darüber hinaus kann sie eingesetzt werden, um innerhalb der Blochschen Texte Zusammenhänge sichtbar zu machen, die bei der Normallektüre nicht erkennbar sind (Textverwebungen, nicht kenntlich gemachte Fremd- und Selbstzitate, Beziehungen auf andere Autoren, kulturelle Sachverhalte und Ereignisse). Ausgang des Projekts ist zunächst eine Analyse des Werkes "Das Prinzip Hoffnung", deren Ergebnisse dann mit anderen Bloch-Texten korreliert werden sollen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen