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Kulturen politischer Beteiligung und der Aufstieg der Bürgerexperten in modernen Demokratien

Antragstellerin Dr. Eva Krick
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 523307427
 
Das skizzierte Projekt analysiert die Rolle von Bürgerexpert*innen in politischen Prozessen, also von ‚normalen‘ Bürger*innen, denen die Doppelrolle des Experten und des gesellschaftlichen Repräsentanten zugeschrieben wird. Die verschiedenen Formen von Bürgerexpertise, wie etwa ‘lokales Wissen’, ‘Erfahrungs-‚und ‚Nutzerexpertise’ oder auch ‘Bürgerwissenschaft’, sind bisher nur vereinzelt zum Gegenstand der Forschung geworden. Auffällig ist, dass Forschung und politische Praxis grundsätzlich von der Annahme geprägt sind, dass die Einbeziehung von Bürgerexpertise evidenzbasierte Entscheidungen ‚demokratisiert‘.Das Projekt nimmt eine kritischere, politikwissenschaftliche Perspektive ein, die Fragen von Macht, Autorität und Legitimität betont. Es setzt die Stärken von Bürgerexpertise nicht einfach voraus, sondern macht sie zum Gegenstand der Untersuchung und fragt nach den Spannungen, die auftreten, wenn die Erwartungen hoch und mehrdimensional sind. Leifragen sind: Inwiefern löst die politische Einbeziehung von Bürgerexpert*innen die in sie gesetzten Erwartungen ein? Unter welchen Bedingungen können diese Initiativen sowohl emanzipierend und inkludierend, als auch problemlösend und aufklärerisch wirken? Und welche Vorstellungen von Demokratie, Partizipation und gültigem Wissen zeigt der Aufstieg des Bürgerexperten an?Das Projekt untersucht die demokratische Legitimation und Wissensqualität von Bürgerexpertisepraktiken in drei Kontexten, deren Beteiligungskulturen sich deutlich unterscheiden (Norwegen, Deutschland, Großbritannien). Es ordnet diese Praktiken in die jeweiligen Beteiligungskulturen ein, nimmt eine Frame-Analyse der Rechtfertigungsmuster für Bürgerexpertise und Partizipation im Allgemeinen vor, und führt vergleichende Fallanalysen von Beteiligungsprozessen zu den Themen Klimawandel und Pandemie, -bekämpfung durch, die aus Interviews und Dokumentenanalyse schöpfen. In theoretischer Hinsicht baut das Projekt insbesondere auf Demokratietheorien, wissenssoziologischer Forschung und der Entscheidungs-, Organisations- und Institutionenanalyse auf.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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