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Politiken konkurrierender Institutionen in internationalen Regimekomplexen (POLCON)

Antragsteller Dr. Benjamin Daßler
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 523112465
 
Die Art und Weise, wie Staaten auf internationaler Ebene kooperieren und Politiken koordinieren, hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend verändert. Angetrieben durch die geopolitischen Transformationen seit dem Ende des Kalten Krieges wurden in vielen Bereichen neue internationale Institutionen gegründet, die sich mit den Funktionen bereits bestehender internationaler Institutionen überschneiden oder diese ergänzen. Praktisch alle Bereiche des globalen Regierens sind heute durch sich überschneidende und teilweise überlappende, nicht hierarchische Institutionen gekennzeichnet, die für sich beanspruchen, zwischenstaatliche Kooperation in einem bestimmten Politikfeld zu ermöglichen. Infolge dieser zunehmenden Regimekomplexität befinden sich viele ehemals zentrale und unangefochtene Institutionen heute in direktem institutionellem Wettbewerb mit alternativen multilateralen Institutionen. Dennoch wissen wir nur sehr wenig über die tatsächlichen Absichten und Strategien dieser neu geschaffenen internationalen Organisationen innerhalb eines bereits bestehenden Regimekomplexes. Wann entscheiden sich neu geschaffene internationale Institutionen für die Zusammenarbeit mit ihren etablierten Konkurrenten, wann entscheiden sie sich, mit diesen in direkte Konkurrenz zu treten? Welche Strategien verfolgen neu geschaffene, konkurrierenden Institutionen, um in ihrem Regimekomplex Fuß zu fassen? Wann und wie variieren diese Strategien über Politikfelder und über Zeit hinweg? Eine organisations- sowie politikfeldübergreifende Perspektive einnehmend, will POLCON empirische, aber auch theoretische Antworten auf diese Fragen finden, indem es die interinstitutionellen Strategien von neu geschaffenen Konkurrenzinstitutionen systematisch analysiert. Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, werden umfassende quantitative und qualitative Daten zu den Aktivitäten neu gegründeter Konkurrenzinstitutionen in vier Politikfeldern der Global Governance (Finanzstabilität, Entwicklungspolitik, Energiepolitik und Sicherheitspolitik) und über Zeit erhoben und vergleichend analysiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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