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Naturstoffe aus marinen Organismen und Cyanobakterien als Leitstruktur in der Wirkstoffsuche

Fachliche Zuordnung Pharmazie
Förderung Förderung von 1995 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5229992
 
Ziel des Projekts ist es, das Potential mariner Naturstoffe als Leitstrukturen für die Entwicklung von Wirkstoffen, insbesondere im Bereich Malaria, zu evaluieren. Die Substanzen werden aus sehr unterschiedlichen Taxa des marinen Habitats erhalten, vor allem Porifera, Cnidaria und Cyanophyta. Seit Beginn der Projektarbeiten wurden mehr als dreißig Naturstoffe mit biologischer Wirkung isoliert und strukturell aufgeklärt. Die Verbindungen besitzen eine hoher strukturelle Diversität; Kohlenstoffgrundgerüste und funktionelle Gruppen sind als außergewöhnlich einzustufen. Aus dem tropischen Schwamm Cymbastela hooperi wurden neue isonitrilsubstituierte Terpene erhalten, die eine potente antiplasmodiale Aktivität besitzen. Erste Arbeiten zum Wirkungsmechanismus dieser Substanzklasse weisen auf eine Komplexbildung mit Ferriprotoporphyrin hin. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen eingehende Untersuchungen zur molekularen Wirkungsweise der Isonitrile durchgeführt werden. Darauf aufbauende Modelingstudien werden dazu beitragen, die pharmakophoren Strukturelemente abzuleiten. Im Rahmen des Projekts wurden weiterhin Bioassays mit HIV 1-Reverser Transkriptase und p56lck Tyrosinkinase etabliert. Einige Schwamm-Metaboliten konnten als moderate Inhibitoren dieser für die HIV Infektion und Krebserkrankungen wichtigen Enzyme identifiziert werden. In der Weiterführung des Projekts sollen marine Organismen, die auf DFG finanzierten Exkrusionen gesammelt wurden, mit Hilfe der bereits etablierten Testsysteme auf biologische Aktivitäten und neue Naturstoffe untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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