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Reaktionsvorteil durch Redundanz: Effekt der Reiz- oder der Perzeptanzahl
Antragsteller
Privatdozent Dr. Hannes Schröter
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52281881
Der Redundanzeffekt bezeichnet das Phänomen, dass wir üblicherweise auf redundante Reize mit kürzerer Reaktionszeit reagieren als auf einen einzelnen Reiz. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass dieser Effekt unter bestimmten Bedingungen zu groß ist, als dass er durch eine separate Verarbeitung der einzelnen Reize hervorgerufen werden könnte. Nach Koaktivierungsmodellen wird die durch die beiden Reize erzeugte Aktivierung kombiniert und dieser gemeinsame Code löst letztendlich die Reaktion aus. Laut Mordkoff und Yantis (1993) bilden interdimensionale Unterschiede der redundanten Reize die Voraussetzung für das Auftreten von Koaktivierung. Wenngleich Redundanzeffekte und Koaktivierungsprozesse in zahlreichen visuellen und bimodalen Studien belegt wurden, konnte Koaktivierung innerhalb der auditiven Modalität bislang nur in einer Studie beobachtet werden, in der Sinustöne und weißes Rauschen als Zielreize verwendet wurden {Schröter, Ulrich & Miller, in press). Ziel der geplanten Experimente ist es, die Bedingungen für Koaktivierung bei komplexen auditiven Reizen zu untersuchen. Elektrophysiologische Studien legen nahe, dass unterschiedliche Dimensionen auditiver Reize prä-attentiv getrennt repräsentiert werden. Zudem müssen aber auch ihre Verknüpfungen repräsentiert werden, um die Gruppierung auditiver Information zu gewährleisten. Die zentrale Frage der geplanten Experimentalreihe ist, ob die Repräsentation einzelner Merkmale oder die Repräsentation des gemeinsamen Perzepts dichotisch und gleichzeitig dargebotener Reize Zugang zu den Reaktionssystemen erhält und somit die Reaktionszeit bestimmt. Darüber hinaus soll die Studie weiteren Aufschluss darüber geben, welche Merkmale dieser Reize in das gemeinsame Perzept integriert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen