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"So tot wie nötig - so lebendig wie möglich!" Sterben und Tod in der fortgeschrittenen Moderne. Eine Diskursanalyse am Beispiel der öffentlichen Diskussion um den Hirntod in Deutschland

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5224502
 
Nicht "wann ist der Mensch tot", sondern "wie schafft es eine Gesellschaft, Sicherheit und Gewißheit darüber herzustellen, ob ein Mensch bereits zu den Toten oder noch zu den Lebenden gehört bzw. gehören soll?" - so lautet vereinfacht formuliert die soziologische Leitfrage der vorliegenden diskursanalytischen Untersuchung zur Diskussion um Hirntod-Definition und Organtransplantation, die der deutschen Transplantationsgesetzgebung vom Dezember 1997 vorausging. Entlang einer qualitativen Auswertung von verschiedenen veröffentlichten Textmaterialien (z.B. Expertenanhörungen, Gesetzesvorlagen, Protokoll der abschließenden Bundestagsdebatte u.a.) rekonstruiert die Arbeit aus einer wissenssoziologisch-kulturtheoretischen Perspektive die mit der Hirntod-Diskussion einhergehende gesellschaftliche Auseinandersetzung um Krankheit, Leiden und Heilung und die damit verbundenen Grenzziehungsproblematiken in der gesellschaftlichen Konstruktion und kulturellen Deutung von Sterben und Tod. Entgegen der häufig formulierten Annahme einer wachsenden Tabuisierung und Verdrängung des Todes in modernen Gesellschaften zeigt die Analyse als Ergebnis eine neue gesellschaftliche Moralisierung und Vereinnahmung des "guten Todes" als Kehrseite des "schlechten Sterbens" im Kontext eines spät- bzw. postmodernen Gesundheitsregimes.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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