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Theater und Archiv: Theatralität in Erlangen im Wechselverhältnis zwischen Hof, Stadt und Universität

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 520768780
 
Die Theatergeschichte Erlangens zeichnet sich durch ein spezifisches Wechselverhältnis zwischen den Institutionen Hof, Stadt und Universität aus. In dem Forschungsprojekt werden vor dem Hintergrund einer allgemeinen methodologischen Reflexion des Verhältnisses zwischen Aufführungs- und Archivpraxis theaterhistoriographisch bedeutsame Konstellationen und Schlüsselereignisse in vier Unterprojekten untersucht, die jeweils unterschiedliche Facetten theatraler Praxis in Erlangen sowie unterschiedliche Zeiträume vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart in den Blick nehmen. Dafür knüpft das Projekt einerseits an das von Rudolf Münz und anderen entwickelte Modell des „Theatralitätsgefüges“ an, dass es erlaubt, unterschiedliche strukturelle Typen von Theater zueinander in Beziehung zu setzen. Dabei werden den synchronen Konstellationen unterschiedlicher Theaterformen im Kontext der Erlanger (höfischen wie bürgerlichen) Stadtgesellschaft ebenso Beachtung geschenkt wie den diachronen Entwicklungen. Andererseits leistet das Forschungsprojekt einen grundlegenden Beitrag zur Methodenreflexion der Theaterwissenschaft. Ausgangspunkt dafür ist das ambivalente Verhältnis des Theaters zur Materialität des Dokuments im Allgemeinen und der Sammlungspraxis im Besonderen. Hier schließt das Projekt an jüngere theaterwissenschaftliche und archivtheoretische Diskussionen an und überprüft und entwickelt sie anhand konkreter, lokal orientierter Theater- bzw. Archivpraktiken weiter. Das Archiv dient also nicht nur als epistemologisches Instrument, sondern wird als Teil des städtischen Theatralitätsgefüges selbst zum Gegenstand der Reflexion. Ziel des Projekts ist es zum einen, die dem Archiv immanenten Mechanismen, die das Feld des Theaters überhaupt erst konstituieren und strukturieren, herauszuarbeiten und zu reflektieren. Zum anderen dient dieser archivkritische Ansatz dazu, die in verschiedenen Archiven verwahrten Quellen hinsichtlich der genannten Konstellation des Erlanger Theatralitätsgefüges zu erschließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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