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A01: Generisches kritisches Online-Reasoning (GEN-COR) - Messung, Entwicklung und vergleichende Analysen über Domänen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Frank Goldhammer; Dr. Carolin Hahnel; Professor Dr. Johannes Hartig; Dr. Carmen Köhler
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462702138
Hochschulstudierende nutzen zunehmend Informationen aus dem Internet, um für ihr Studium zu lernen. Der Suche nach und der Erwerb von Wissen in Online-Informationsumgebungen stellt sie jedoch vor besondere Herausforderungen. Sie müssen Suchergebnisse bewerten, relevante und zuverlässige Informationen finden und begründete Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Studierende benötigen daher Fähigkeiten zum generischen kritischen Online-Reasoning (GEN-COR), um in Online-Umgebungen im Alltag und in Studienkontexten erfolgreich zu lernen. Basierend auf Vorarbeiten definiert A01 GEN-COR als die erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Strategien, um allgemeine oder alltägliche Informationsprobleme, die kein domänenspezifisches oder professionelles Wissen voraussetzen, in Online-Informationsumgebungen zu lösen. Die Konstruktdefinition von GEN-COR beinhaltet drei Facetten: (1) Online-Informationsbeschaffung, (2) kritische Informationsbewertung und (3) evidenzbasiertes Argumentieren und Synthetisieren der Informationen. A01 zielt darauf ab, existierende GEN-COR-Assessments zu erweitern und zu validieren, die Beziehung zwischen GEN-COR und grundlegenden konventionellen kognitiven Fähigkeiten zu untersuchen, die GEN-COR-Entwicklung von Studierenden im Laufe von drei Studienjahren zu analysieren und zentrale Prädiktoren dafür zu identifizieren. Dabei werden auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen GEN-COR und dem domänenspezifischen Online-Reasoning (DOM-COR) untersucht. Zusammen mit A02 und A03, basiert A01 auf eine Zufallsstichprobe von N=1200 Studierenden der Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin und Physik. GEN-COR und potenzielle Prädiktoren werden im Längsschnitt mit vier Messzeitpunkten im Studienverlauf erhoben. GEN-COR wird anhand von Aufgaben sowohl im Internet als auch in Internetähnlichen Simulationen gemessen. Die Entwicklung von GEN-COR wird anhand längsschnittlicher IRT-Skalierungen und Wachstumskurvenmodellen analysiert. A01 schafft damit einen einzigartigen Längsschnittdatensatz und trägt mit den darauf aufbauenden Ergebnissen zu einem tieferen Verständnis der Wechselwirkung zwischen kognitiven Fähigkeiten und situativen Anforderungen in komplexen Online-Informationsumgebungen bei. Die Messmethoden, die auf der Nutzung von Internet- und Logdaten basieren, werden auch auf andere komplexe Kompetenzkonstrukte übertragbar sein. Für die Forschungsgruppe (FOR) ist die Messung von GEN-COR zentral, u.a. um die generische vs. domänenspezifische Natur der COR-Konstrukte zu prüfen. Daten und Ergebnisse aus A01 werden in allen FOR-Projekten verwendet, z.B. GEN-COR als Kontrollvariable bei der Schätzung der Effekte von DOM-COR in A02 and A03. Zusammen mit B-Projekten werden die in den COR-Aufgaben verwendeten Quellen z.B. bzgl. sprachlicher Merkmale ausgewertet, die potenziell die Schwierigkeiten der COR-Aufgaben beeinflussen. Vertiefte Analysen des Lösungsverhaltens werden gemeinsam mit den C-Projekten durchgeführt.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen