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Entwicklung der Sprachlateralisierung während der Kindheit

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 1999 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5195608
 
Bei der Geburt besitzen beide Gehirnhälften das Potential, Sprache zu generieren. Mit dem Alter verschlechtert sich aber zunehmend die Fähigkeit zur funktionellen Kompensation von Sprachstörungen infolge einseitiger Schädigungen der "sprachdominanten" Hemisphäre. Zwei mögliche Ursachen werden diskutiert: 1. Im jungen Gehirn ist die Sprache ebenso wie beim älteren Erwachsenen lateralisiert, kann aber im Falle einer Schädigung über Platizitätsmechansimen effektiv zur Gegenseite verlagert werden. 2. Im jungen Gehirn ist die Sprache nicht in dem Ausmaß wie beim Erwachsenen lateralisiert, sondern noch bilateral und damit weniger schädigungsanfällig organisiert. Im folgenden Projekt soll beantwortet werden, welche dieser Möglichkeiten die wahrscheinlichere ist. Dazu wird bei Kindern zwischen dem 4. und 19. Lebensjahr mit funktioneller transkranieller Doppler-Sonographie (fTCD) und Kernspintomographie (fMRT) die Entwicklung der Sprachlateralisation erfaßt. Die Bestimmung der Sprachlateralisation mittels fTCD haben wir bereits durch den direkten Vergleich mit dem invasiven Standardverfahren des Wada-Testes validiert und auf Reliabilität überprüft. Sie ist - im Gegensatz zur fMRT - ideal bei allen Kindern anwendbar. Ferner soll der mögliche Einfluß von Geschlecht, sexueller Reifung, intellektuellem Umfeld und Sprachleistung auf die Lateralisierung erfaßt werden. So ließen sich anhand der Sprachentwicklung Gesetzmäßigkeiten der funktionellen Differenzierung des menschlichen Nervensystems aufdecken, die gleichzeitig Hinweise auf elementare Reparatur- und Plastizitätsmechanismen geben können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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