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Lichtspiele. Zur Medienreflexion der Avantgarde in den zwanziger Jahren

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5173638
 
Die heutige Diskussion um Wahrnehmung und Technologie, Massenmedien und künstlerische Produktion, die von der Entwicklung der digitalen Bildmedien ausgelöst wurde, wirft ein neues Licht auf die zwanziger Jahre, in denen sich die künstlerische Avantgarde ebenfalls den neuen technischen Bildmedien zugewandt hatte. Der Film hatte damals die Wahrnehmung einschneidend verändert, die Künstler reagierten darauf mit einer neuen Kunstgattung, dem "Lichtspiel". Über das "Lichtspiel" reflektierten sie ihre eigene Position, wobei sie ihr Verhältnis zu den Massenmedien, so anachronistisch dies erscheinen mag, als "Paragone" bzw. Rangstreit nicht nur zwischen den traditionellen Gattungen, sondern auch den technischen Bildmedien austrugen. Ziel der Arbeit ist, an den Wechselwirkungen zwischen Kunst und technischen Bildmedien in den zwanziger Jahren zu zeigen, wie sich die Kunst über ein neues "Genre" den Massenmedien öffnet und welche Innovationen in diesem Technisierungsprozeß der Kunst durch die Medien freigesetzt werden. Die vom Film ausgelösten Veränderungen des "Sehens" sollen auf Grundlage von Wahrnehmungstheorien unter der Fragestellung untersucht werden, wie sich die Darstellungsmodi in der Kunst änderten. Die Künstler transferierten nicht nur die Malerei in bewegte Lichtbilder, sondern bildeten auch neue Kunstformen wie das Environment aus. Über Lichtreklame und Lichtprojektionen suchten sie einen Anschluß an die Massenkultur. Sie antizipierten mit der Lichtkinetik eine Kunstrichtung, die sich erst in den sechziger Jahren etablieren sollte.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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