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Tumorpromotions-relevante Wirkungen niedrigfrequenter Magnetfelder

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 1999 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5168744
 
Niedrigfrequente (50 Hertz) Magnetfelder, wie sie bei der Erzeugung, Verbreitung und Verwendung von elektrischem Strom entstehen, stehen aufgrund einer Vielzahl epidemiologischer Untersuchungen im Verdacht, das Risiko einiger Krebsarten (z.B. Leukämien und Brustkrebs) zu erhöhen. Tierexperimentelle Untersuchungen zeigten, daß 50 Hz Magnetfelder das Tumorwachstum in einem Brustkrebsmodell an weiblichen Sprague-Dawley Ratten dosisabhängig beschleunigen. Die zellulären Mechanismen dieses tumorpromovierenden oder -kopromovierenden Effektes niedrigfrequenter Magnetfelder sollen im Rahmen des geplanten Projekts in tierexperimentellen in vivo- und ex vivo-Ansätzen untersucht werden. Eine Reihe von Voruntersuchungen haben gezeigt, daß Magnetfeldexposition zu einer vermehrten Zellproliferation führen kann. Eine erhöhte Proliferation von epithelialen Stammzellen der Brustdrüse würde die Empfindlichkeit dieses Organs gegenüber Karzinogenen erhöhen. Zur Prüfung einer erhöhten Zellproliferation unter Magnetfeldexposition soll das Enzym Ornithindekarboxylase (ODC), das eine Schlüsselfunktion in der Zellproliferation spielt, biochemisch, immunhistochemisch und molekularbiologisch durch Bestimmung der ODC mRNA im Brustdrüsengewebe erfaßt werden. Eine weitere mögliche Interaktion zwischen Magnetfeldexposition und Tumorentstehung besteht auf der Ebene von Onkogenen. Hierzu sollen molekularbiologische Untersuchungen zur Expression bzw. Mutation des Ha-ras-Onkogens in Mammatumoren der magnetfeldexponierten Ratte durchgeführt werden. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, daß chronische Magnetfeldexposition zur Beeinträchtigung von Immunfunktionen führt, was aufgrund der Bedeutung des Immunsystems bei der Tumorentwicklung für die tumor(ko)promovierende Wirkung von Magnetfeldern wichtig sein könnte. Hierzu sollen Untersuchungen zu Subpopulationen von Lymphozyten in Blut und lymphatischen Organen magnetfeldexponierter Ratten durchgeführt werden. Wir erwarten, daß die Untersuchungen das Verständnis der Mechanismen kopromovierender oder kokarzinogener Wirkungen niedrigfrequenter Magnetfelder erhöhen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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