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Endokrine Korrelate des Machtmotivs bei Männern und Frauen
Antragsteller
Professor Dr. Oliver Schultheiss
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5168008
In zwei experimentellen Studien soll ein psychoendokrinologisches Modell der Machtmotivation getestet werden, wobei der Fokus auf der Rolle gonadaler Steroide (Testosteron und Östrogen) bei der Befriedigung des Machtmotivs liegt. Im einzelnen wird angenommen, daß Erfolg beim Versuch, Wirkung auf die soziale Umwelt auszuüben (ein definierendes Merkmal des Machtmotivs), bei Männern und Frauen mit einem Anstieg gonadaler Steroide einhergeht, der belohnend wirkt. Dabei sollte bei Männern und Frauen vor allem eine Zunahme des Testosterons, bei Frauen möglicherweise aber auch ein Östrogenanstieg belohnende Funktion haben. Ein Mißerfolg beim Versuch der Einflußnahme sollte dagegen zu einer Stagnation bzw. einem Absinken des gonadalen Steroidspiegels führen. Bislang konnte nachgewiesen werden, daß Männer mit personalisiertem Machtmotiv, d.h. dem Bedürfnis, sich assertiv gegen andere durchzusetzen, nach erfolgreicher Einflußnahme tatsächlich mit einem Testosteron-Anstieg reagieren, der zudem mediierende Funktion beim instrumentellen Lernen hat. In der ersten geplanten Studie soll nachgewiesen werden, daß auch personalisiert machtmotivierte Frauen bei einem assertiven Machterfolg mit einem Anstieg gonadaler Steroide reagieren und sich dessen belohnende Wirkung wiederum an einem Lernkriterium festmachen läßt. In der zweiten Studie soll dann gezeigt werden, daß auch Männer und Frauen mit sozialisiertem Machtmotiv, d.h. mit dem Bedürfnis nach prosozialer Wirkung auf ihre soziale Umwelt, nach erfolgreicher prosozialer Einflußnahme einen Anstieg gonadaler Steroide verzeichnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen