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Liebersee. Ein polykultureller Bestattungsplatz an der sächsischen Elbe (Band 5)

Antragstellerin Dr. Judith Oexle
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 1995 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5167064
 
In den Jahren 1972 bis 1980 wurde unter der Leitung von Herrn Dipl. phil. Klaus Kroitzsch das Gräberfeld bei Liebersee, Kr. Torgau zu etwa 60 bis 70% ausgegraben. Die 2450 bisher untersuchten Befunde und Funde bezeugen eine Nutzung des Areals als Friedhof von der jüngeren Bronzezeit bis zur slawischen Landnahme. Vom Umfang und von der Erfassung verschiedener archäologischer Kulturen im Gräberfeld her betrachtet, läßt sich die Nekropole Liebersee denen von Wederath und Krefeld Gellep an die Seite stellen. Die vollständige Freilegung, wissenschaftliche Aufarbeitung und Veröffentlichung dieser im Hinblick auf ihren Umfang und Benutzungsdauer einzigartige Nekropole in Sachsen, die zudem an dem bedeutendsten urgeschichtlichen Verkehrsweg der Region - der Elbe - liegt, ist für die Klärung kulturgeschichtlicher Fragen unerläßlich. Im Vordergrund der Untersuchung steht neben dem grundlegenden chronologischen Aspekt vor allen Dingen die Analyse des mehrfachen Wechsels der archäologischen Kulturen bei Platzkontinuität (Lausitzer Kultur - über Billendorfer Gruppe zur Jastorf Kultur - Oder-Warthe-Gruppe - Elbgermanen - Odergermanen - Niemberger Gruppe - Reihengräberkultur (Thüringer) - Slawen). Es gilt zu erklären, inwieweit der Wechsel auf Migrationen oder Akkulturationsprozesse zurückzuführen bzw. zur Übernahme der Sitten kommt und wie sich die Veränderungen im Bevölkerungsaufbau, in der Friedhofsstruktur und Besiedlung der Kleinregion um Liebersee niederschlagen. Weiterhin sind die aus den Befunden und Objekten ersichtlichen Kontakte der in Liebersee bestattenden Bevölkerung zu anderen Regionen darzustellen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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