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Die steinzeitliche Archäologie der Geelbek-Dünen, Südafrika
Antragsteller
Professor Dr. Nicholas J. Conard
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 1999 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5157472
Das ca. 5 km² große Geelbek-Dünen-Gebiet befindet sich im West Coast National Park am Westkap, 80 km nördlich von Kapstadt. Die Dünen bestehen aus kalkreichem, äolischem Sand, in dem sich mehrphasige Calcrete-Schichten erhalten haben. Durch den vorherrschenden Südwind von der Küste hat sich ein Dünensystem gebildet, in das sich Senken oder "Deflationsbuchten" hineingegraben haben. In diesen unterschiedlich großen Deflationsbuchten der Dünenlandschaft treten Tierknochen und Steinartefakte aus dem Middle und Late Stone Age (MSA und LSA) zutage. Diese Funde stellen Zeugnisse aus der Zeit dar, in der sich der modere Homo sapiens entwickelte. Ein Teil der mehr als 100 Deflationsbuchten enthält Sedimente mit ungestörten Fundschichten, die noch nicht systematisch untersucht worden sind. Oberflächenfunde sowie ausgegrabene Funde werden mit Hilfe eines schon entwickelten, EDV-unterstützten Vermessungssytems aufgenommen, das die großflächige Geländearbeit beschleunigt und die Daten sichert. Das Projekt setzt sich zum Ziel, die Archäologie und Paläoökologie der Besiedlung des Geelbek-Dünen-Gebiets im MSA und LSA zu untersuchen. Das gesamte Dünengebiet wird als analytische Einheit der archäologischen Untersuchung betrachtet. Oberflächenfunde sowie in situ-Fundschichten werden untersucht. Organische Funde aus den Grabungen und der Region werden als Basis einer Umweltrekonstruktion zur Zeit der Siedlungen dienen. Eine detaillierte Aufnahme der oft großräumigen Deflationsbuchten liefert wichtige Informationen über die räumliche Verteilung von Funden und Befunden sowie neue Anhaltspunkte für die Rekonstruktion der Lebensweisen im MSA und LSA.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen