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Effekt langfristiger psychotherapeutischer Interventionen bei schwerverletzten Patienten auf die Lebensqualität und den Rehabilitationserfolg

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 1999 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5151916
 
Ein Großteil mehrfachverletzter Unfallpatienten leiden an meßbaren psychosozialen Beeinträchtigungen (z.B. Ängste, Depressionen). In Phase I und II konnte die auf die Akutphase limitierte psychotherapeutische Intervention erfolgreich durchgeführt werden. Nun soll in einer prospektiven, zweifach randomisierten Studie der Effekt einer längerfristigen Intervention geprüft werden, wobei unterschiedliche Psychotherapieformen angewendet werden. Innerhalb von 6 Jahren sollen 200 schwerverletzte Patienten (18-65 Jahre) eingeschlossen werden. Alle Patienten werden zu 5 Zeitpunkten (Normalstation, Entlassung, 6, 12 und 24 Monate post Trauma) medizinisch, allgemein- und neuropsychologisch und psychoendokrinologisch untersucht. Alle erhalten in der Akutphase psychotherapeutische Unterstützung, wobei die eine Hälfte randomisiert eine direktive, die andere eine non-direktive Psychotherapie erfahren. Um den langfristigen Effekt zu prüfen, erstreckt sich für je die Hälfte der Patienten (randomisiert) die Therapie bis zu 6 Monate nach Trauma mit 6 weiteren Therapieeinheiten nach Entlassung. Neben dem Erfassen prognostischer Faktoren für den Erfolg einer Psychotherapie soll zusätzlich in Kooperation mit Medizinsoziologen der Universität zu Köln geprüft werden: a) welchen Effekt die ärztliche und pflegerische Versorgungsqualität auf die Lebensqualität hat und b) ob das Psychotherapieprogramm wirksam ist (externe Evaluation). Bei allen Patienten soll ergänzend der Zusammenhang zwischen Trauma, psychotherapeutischer Intervention, Psychoendokrinologie (Cortisol, Katecholamine, Testosteron) und der Entwicklung einer psychischen Auffälligkeit untersucht werden. Bislang liegt keine systematische Langzeitstudie bei schwerverletzten Patienten vor. Suizidpatienten werden einer speziellen Risikoanalyse unterzogen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Bertil Bouillon
 
 

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