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Hermann Lotze: Briefe und Dokumente. Zusammengestellt, eingeleitet und kommentiert von Reinhardt Pester

Subject Area History of Philosophy
Term from 1994 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5150830
 
Rudolph Hermann Lotze (1817-1881) ist einer der bedeutendsten Philosophen des 19. Jahrhudnerts, der in der zweiten Hälfte des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ein international bekannter und wirksamer Philosoph war. Seine Wirkungsgeschichte liegt auf vielen Gebieten. Zunächst spielt er eine große Rolle für die Umgestaltung der deutsch-idealistischen Philosophie hin zu einer Philosophiekonzeption, die im engeren Verbund mit den Einzelwissenschaften sowie mit der konkreten Gesamtkultur steht. Besonders seine Wirkungen auf die Entfaltung des Neukantianismus, der Dilthey-Schule sowie auf die Entwicklung einer einzelwissenschaftlich zu verstehenden positiven Psychologie waren von großer Bedeutung. Auch die neuere Kulturphilosophie ist von Lotze beeinflußt. Der Briefwechsel ist in dreifacher Hinsicht von Interesse: 1. Er gibt aufschlußreiche Einblicke in die Entwicklung des Lotzeschen Denkens, 2. Er dokumentiert in detaillierter Weise die unterschiedlichen Beziehungen einer intern stark differenzierten scientific community im 19. Jahrhundert. 3. Er gibt Einblicke in die wissenschaftliche Institutionengeschichte des 19. Jahrhunderts und ihren Zusammenhang mit Fragen des konkreten kulturellen Selbstverständnisses, die bis in die Gegenwart virulent sind. Auch die internationalen Beziehungen Lotzes (bis in die USA und nach Rußland) sind beachtlich. Von einem besonderen aktuellen Interesse sind Lotzes Überlegungen, die das Problem der positiven Forschung auf dem Gebiete der Humanwissenschaften (Medizin, Physiologie, Psychologie) in Konfrontation mit den humanen Sinnansprüchen des Menschen in einer modernen Kultur betreffen.
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