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Archäologische Untersuchungen im Stadtgebiet von Antiochia am Orontes ! Antike und mittelalterliche Stadtmauersysteme

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513572728
 
Kaum eine der zahlreichen antiken und mittelalterlichen Schriftquellen versäumt es, die Befestigungssysteme Antiochias zu erwähnen. Die imposante Anlage der über die beiden Stadtberge und entlang des Orontes verlaufenden Mauem wurde, so beiläufig die Autoren über sie berichten, als Garant für den Fortbestand der Metropole betrachtet Tatsächlich blieben die Befestigungsanlagen weit über das Ende der antiken Stadt hinaus auch für das islamische, byzantinische und kreuzfahrerzeitliche Antiochia maßgebend und bestimmten bis in die Neuzeit die Organisation des städtischen Raumes. Das Erscheinungsbild der Stadtmauersystem wird nicht nur von den üblichen Ertüchtigungen infolge von natürlichem Verschleiß und militärischen Auseinandersetzungen geprägt. Das starke Wachstum der Stadt in Hellenismus und Kaiserzeit zwang, ebenso wie die zahlreichen Erdbeben, die Antiochia heimsuchten, vor allem in der Spätantike, zu weiträumigen Neutrassierungen der Mauersysteme. Ungeachtet ihrer Bedeutung für die Rekonstruktion der wechselhaften Stadtgeschichte blieben die auf einer Länge von rund 13 km erhaltenen Befestigungssysteme Antiochias bislang weitgehend unbeachtet. Auch die amerikanischen Ausgräber der 1930er Jahre zeigten für das am besten erhaltene Flächendenkmal des Stadtgebietes wenig Interesse. Im ersten Band der deutsch­türkischen Unternehmung in Antiochia werden die antiken Fortifikationen auf den beiden Stadtbergen, Silpios und Staurin sowie in der Ebene erstmals monographisch vorgelegt. Dies geschieht auf der Grundlage von umfangreichen, zwischen 2004 und 2008 durchgeführten Bauaufnahmen einer reichen Fotodokumentation und unter Berücksichtigung von unpublizierten Grabungsberichten, Fotos und Plänen aus dem Princeton University Antioch Archive. Den topographischen Rahmen für das Verständnis der Stadtmauersysteme bildet der neue Stadtplan ein weiteres Kernstück der deutsch-türkischen Untemehmung, der in dem Band erstmals vorgelegt wird und mit seiner enormen Befunddichte (unter Einbeziehung der amerikanischen Grabungen und der jüngeren deutsch-türkischen Surveys) allefrüheren Pläne ersetzt. Die Vorlage der Ergebnisse – dieses Bandes wie der zwei noch folgenden – zielt darauf ab, die Forschung zu einer Stadt zu beleben, deren Geschichte bislang im Wesentlichen auf der Grundlage von Schriftquellen erzählt wird, archäologisch aber weitgehend unbekannt geblieben ist. Der Band versteht sich als Beitrag zur Geschichte einer antiken Großstadt in diachroner über die Spätantike hinausreichender, Sicht auf dem Gebiet von Topographie Stadtentwicklungsgeschichte und Architektur.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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