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Epidemiologie neurophysiologischer Parameter des Gehirns mittels transkranieller Magnetstimulation
Antragsteller
Dr. Matthias Grothe
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511532586
Mittels der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) ist es möglich, nicht invasiv und in vivo die Erregbarkeit des Gehirns zu untersuchen. Obwohl als klinische Routine-Diagnostik in der Neurologie seit Jahrzehnten genutzt, und in der neurowissenschaftlichen Forschung zum Verständnis neurologischer sowie systemischer Erkrankungen in einer Vielzahl von Studien verwendet, existieren keine systematischen, epidemiologischen Studien an einer größeren, bevölkerungsrepräsentativen Kohorte.Ziel des Antrags ist es nun, die Methode TMS in eine aktuell neu aufgesetzte Studienpopulation einer der größten epidemiologischen Studien Deutschlands (Study of Health In Pomerania SHIP) einzubringen. Dabei soll erstmals weltweit der Zusammenhang zwischen der Erregbarkeit des Gehirns (primär) sowie die Fazilitierungs- und Hemmfähigkeit (sekundär) mittels einfacher Parameter an einer Gesamtpopulation von ca. 2000 Probanden erhoben werden. Erstmals ist es somit möglich, neurophysiologische Normwerte in Bezug auf verschiedene, individuelle Variablen wie Alter, Geschlecht oder Körpergröße in einem größeren Umfang zu erstellen. Eine Datenerhebung bei einer bevölkerungsrepräsentativen Kohorte ermöglicht es zudem, die Studienlage der Veränderungen bei speziellen neurologisch-psychiatrischen (zum Beispiel Kopfschmerzen und Depression), aber auch systemischen Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus) von bisher hochselektionierten Populationen in einem epidemiologischen Ansatz zu validieren, um diese wiederum hinsichtlich verschiedener, individueller Faktoren einordnen und besser vergleichen zu können.Die Resultate werden behilflich sein, zukünftig sowohl in der diagnostischen Routine als auch im weiter expandierenden Bereich der Neurowissenschaften die individuellen Resultate besser im Gesamtkontext zu bewerten, und um die Weiterentwicklung neurophysiologischer, therapeutischer Ansätze zu fördern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professorin Dr. Agnes Flöel; Dr. Sebastian Strauss; Professor Dr. Henry Völzke