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GRK 2951: Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte: Transnationale 'market makers', Infrastrukturen, Institutionen
Fachliche Zuordnung
Sozialwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510706231
Grenzüberschreitende Arbeitsmobilität und Migration sind zentrale Themen der Globalisierungsforschung. Dennoch sind ‚grenzüberschreitende Arbeitsmärkte‘ bislang nicht zu einem eigenständigen Forschungsgegenstand geworden. Globale Strukturen und Prozesse werden vornehmlich als Einflussfaktoren auf nationale Arbeitsmärkte untersucht, und die hier dominierenden Begriffe ‚Emigration‘ und ‚Immigration‘ unterstreichen den Fokus auf den nationalen Arbeitsmarkt als Untersuchungseinheit. Das geplante Graduiertenkolleg (GRK) verfolgt demgegenüber einen neuen Ansatz, indem es den ‚grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt‘ ins Zentrum seines Forschungsprogramms stellt. Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte gibt es in vielen Sektoren, für niedrig qualifizierte Arbeitskräfte (z.B. Haushaltshilfen, Lkw-Fahrer) wie auch im Bereich der Professionen (z.B. Wissenschaft, Beratung, Medizin) oder in Sport, Kunst und Unterhaltung. Warum entstehen grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte in einigen Sektoren, aber nicht in anderen? Warum verbinden sie bestimmte Länder, während andere außen vor bleiben? Inwiefern bilden sie spezifische soziale Ordnungen aus, die sie von nationalen Arbeitsmärkten unterscheiden? Solche Fragen adressieren das GRK. Der spezifische Zugriff des GRK auf seinen Forschungsgegenstand liegt in der Frage, wie die Entstehung grenzüberschreitender Arbeitsmärkte möglich ist, d.h. wie die in diesem Fall verschärft auftretenden Koordinationsprobleme ‚gelöst‘ werden. Die Leitfragen des Kollegs lauten: Was sind die konstitutiven Voraussetzungen und ermöglichenden Faktoren von grenzüberschreitenden Arbeitsmärkten? Und wie setzen Akteure diese ins Werk, um grenzüberschreitende Arbeitsmärkte zu konstituieren, zu gestalten und zu stabilisieren? Drei Typen von ermöglichenden Faktoren, die das Forschungsprogramm strukturieren, fokussiert das GRK: transnationale market makers, Infrastrukturen und Institutionen. Das GRK zielt darauf, innovative empirische und theoretische Beiträge zum Verständnis grenzüberschreitender Arbeitsmärkte, ihres Entstehens, ihres Funktionierens und ihrer Konsolidierung, zu erarbeiten. Dazu hat sich eine interdisziplinäre Gruppe von Antragsteller*innen aus der Soziologie, den Wirtschaftswissenschaften und der Sozialanthropologie zusammengefunden, die ihre komplementäre Expertise in einschlägigen Forschungsbereichen produktiv in das interdisziplinäre Forschungs- und Qualifizierungsprogramm einbringen werden. Dabei kann das GRK auf gemeinsamer konzeptioneller Vorarbeit von PIs der teilnehmenden Universitäten aufbauen. Das GRK will herausragenden, internationalen Promovierenden und Post-docs die Möglichkeit geben, an diesem innovativen Vorhaben einer interdisziplinären und transnational orientierten Arbeitsmarktforschung mitzuarbeiten und eigene Forschungsbeiträge dazu zu leisten. Es bietet ihnen darüber hinaus ein hervorragendes Qualifizierungsprogramm, das sie auf internationale akademische und außerakademische Karrieren vorbereitet.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Universität Bielefeld
Mitantragstellende Institution
Universität Duisburg-Essen
Sprecherin
Professorin Dr. Ursula Mense-Petermann
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Marcel Erlinghagen; Professorin Dr. Minh Nguyen; Professor Dr. Sebastian Otten; Professorin Dr. Sigrid Quack; Privatdozentin Dr. Alexandra Scheele-Baer; Professorin Dr. Helen Schwenken; Professorin Karen A. Shire, Ph.D.; Professorin Dr. Anja Weiß; Professor Dr. Tobias Werron; Professorin Dr. Anna Zaharieva