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Ermittlung der Relevanz von "Cold Condensation" Prozessen in Mittel- und Hochgebirgen
Antragsteller
Dr. Thomas Schiedek
Fachliche Zuordnung
Bodenwissenschaften
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51053169
Persistente organische Schadstoffe (POP) können durch atmosphärischen Transport in Abhängigkeit von ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften sowie ihrer Persistenz über weite Strecken global verfrachtet und auch in Reingebieten deponiert werden. Das von Wania & Mackay (1993) vorgestellte konzeptionelle Modell der ‚cold condensation’ sagt dabei voraus, dass POP aus Emissionsgebieten (z.B. Mitteleuropa, Flachland) mit ‚warmen’ Umgebungstemperaturen in ‚kühle’ Gebiete (z.B. Skandinavien, Gebirge) verfrachtet und dort aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften angereichert werden. Ziel des hier beantragten Projektes ist es, ‚cold condensation’ Prozesse in ausgewählten Mittel- und Hochgebirgsprofilen mit unterschiedlichen Klimabedingungen am Beispiel der Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Polychlorierten Biphenyle (PCB) nachzuweisen. Dazu wird ein mehrstufiges Untersuchungsprogramm vorgeschlagen. Die Ausbringung von definiert kontaminierten Sorbentien (chemical probes) soll dabei die direkte Messung von temperatur- und komponentenabhängigen Evaporationsprozessen ermöglichen. Die Befunde sollen dann mit Messungen zur natürlichen PAK- und PCB-Deposition und -Evaporation sowie mit in Bodenproben zu messenden Gehalten und Verteilungsmustern von atmosphärisch eingetragenen PAK und PCB verglichen werden. Es wird erwartet, dass durch diese Untersuchungen die Relevanz von ‚cold condensation’ Prozessen in natürlichen Systemen ermittelt, und speziell für die ökologisch empfindlichen Höhenlagen eine Prognose zur Entwicklung von Bodenkontaminationen durch diffusen Schadstoffeintrag gegeben werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Christoph Schüth