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Geschlechterspezifische Stellensuche und Lohnbildung

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510057711
 
Auch in heutigen Arbeitsmärkten zeigen sich noch umfangreiche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Frauen verdienen im Mittel z.B. weiterhin weniger als Männer, auch innerhalb von eng definierten Berufen und Sektoren. Darüber hinaus reagieren Männer und Frauen anders auf den Konjunkturzyklus. Obwohl viele dieser Fakten wohldokumentiert sind, so bezieht sich ein Großteil der Literatur auf Bestände (z.B. geschlechterspezifische Beschäftigung und Arbeitslosigkeit) und Outcomes (z.B. Löhne). Unser Projekt will die Erkenntnisse der Search-and-Matching-Literatur stärker einbeziehen, die den Arbeitsmarkt als Flusskonzept sieht. Um einen Job zu finden, müssen Menschen zunächst an der Arbeitssuche teilnehmen, danach ihre Suchintensität auswählen und sich dafür entscheiden, sich in bestimmten Unternehmen zu bewerben. Sofern diese Entscheidungen sich nach dem Geschlecht unterscheiden, können sie treibende Faktoren für Geschlechterungleichheiten sein. Wir wollen suchtheoretische Modellierungen mit zwei großen mikroökonomischen Datensätzen kombinieren, um die Black Box von geschlechterspezifischen Suchentscheidungen zu öffnen. Erstens soll die firmenseitige IAB-Stellenerhebung verwendet werden, um zu analysieren bei welchen Firmen sich Frauen und Männer bewerben und wie diese von Arbeitgeber:innen ausgewählt werden. Hierbei soll ein besonderes Augenmerk auf die von Firmen bezahlten Lohnaufschläge und die damit verbundenen Flexibilitätsanforderungen gerichtet werden. Außerdem wollen wir die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland nutzen (z.B. Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Firmenkomposition und Rolle von Kindern), um die treibenden Faktoren der Unterschiede zwischen Frauen und Männern besser zu verstehen. Zweitens soll die haushaltsseitige PASS-Umfrage verwendet werden, um besser zu verstehen, welche Faktoren die Erwerbsbeteiligung treiben, wie Männer und Frauen ihre Suchaktivität über den Konjunkturzyklus verändern und welche Implikationen das für ihre Beschäftigungswahrscheinlichkeiten und Löhne hat. Die mikroökonomischen Daten werden durch die Brille von makroökonomischen Suchmodellen betrachtet, die bei der Formulierung entsprechender Hypothesen und der Testung von Implikationen eingesetzt werden. Alternativ werden empirische Ergebnisse für die Kalibrierung makroökonomischer Modelle verwendet. Mit deren Hilfe können kontrafaktische Simulationen und Politikinterventionen analysiert werde, die über die rein empirischen Ergebnisse hinausgehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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