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Großstädtische Problemviertel als Knotenpunkte sozialer Marginalisierung: Eigenpotentiale der Bewohner

Antragsteller Dr. Rainer Neef
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 1998 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5088440
 
Die räumliche Dimension sozialer Marginalisierung wird in Deutschland - im Gegensatz etwa zu Frankreich - erst neuerdings in ihrer Bedeutung erfaßt. Unser Projekt untersucht die zwei Haupt-Typen großstädtischer Problemviertel: einen älteren innenstadtnahen Stadtteil, und eine periphere Sozialwohnungssiedlung in Kassel, beide mit einer sehr heterogenen Mischung ethnisch oder sozial Marginalisierter. Gefragt wird, welche Fähigkeiten ihre Bewohner zur aktiven Bewältigung ihrer Lage entwickeln, bzw. ob sie sich ihr unterwerfen. Wieweit werden diese `Eigenpotentiale' beeinflußt von den Ressourcen und sozialen Konflikten bzw. Beziehungen in den Gebieten? Untersucht werden drei Bereiche: formelle und informelle Erwerbsmöglichkeiten, Angebot und Nutzung kollektiver Einrichtungen und Leistungen im Gebiet, Eigenarbeit und Tausch im Rahmen von sozialen Netzwerken. Der politische Nutzen könnte sein, daß öffentliche Hilfen gezielter an Eigenpotentialen ansetzen können. Es werden 132 überwiegend qualitative Interviews unter ausgewählten Bewohnergruppen geführt. Experteninterviews ergänzen und verallgemeinern die Informationen, und eine Dokumentenanalyse erlaubt ihre Verortung in der lokalen Politik und im Kontext von Forschung zu lokaler Armut. Die parallel geführte Untersuchung eines französischen Partners im Raum Paris mit identischer Fragestellung und ähnlichem Vorgehen erlaubt einen internationalen Vergleich. Dieser bezieht sich auf die Nutzung öffentlicher Förderungsmaßnahmen, auf die unterschiedliche Ausprägung und Rolle der Vereinen bzw. Assoziationen sowie auf gleichartige Muster von Eigenpotentialen und Beziehungen von Bewohnergruppen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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