Detailseite
Priming von meningealen Immunzellen zur Regeneration nach Schlaganfall
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Corinne Benakis; Privatdozent Dr. Gerd Meyer zu Hörste; Professor Dr. Jens Minnerup
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405358801
Inflammatorische Mechanismen tragen wesentlich zur Pathophysiologie von akuten Hirnverletzungen und insbesondere auch dem Schlaganfall bei. Schlüsselkomponenten der Neuroinflammation beim Schlaganfall sind die Aktivierung der gewebe-residenten Mikrogliazellen sowie die Invasion zirkulierender Leukozyten in das Gehirn. Interessanterweise sind periphere Immunzellen nicht auf das Hirnparenchym beschränkt, da Leukozyten auch im Plexus choroideus und in den Meningen akkumulieren; also in den mit dem Zentralnervensystem assoziierten Grenzkompartimente. Hier modulieren sie die Infarktentwicklung. Insbesondere enthalten die Meningen bereits unter homöostatischen Bedingungen komplexe Immunpopulationen und eine effiziente lokale Immunüberwachung gewährleisten. Diese neuen Erkenntnisse unterstreichen eine mögliche Rolle von Immunzellen in Grenzkompartimenten an der neuroinflammatorischen Reaktion nach einem Schlaganfall. Das übergeordnete Ziel dieses neuen Projekts ist es daher, die Relevanz von Immunzellen in den Meningen bei der Erholung nach einem Schlaganfall zu verstehen. Zu diesem Zweck werden wir die durch den Schlaganfall verursachten phänotypischen Veränderungen der meningealen Immunzellen charakterisieren (Ziel 1), das Priming und Trafficking meningealer Immunzellen in das Hirnparenchym langfristig nach dem Schlaganfall untersuchen (Ziel 2) und die Funktion meningealer Immunzellen modulieren, um ihre Auswirkungen auf die langfristige Plastizität des Gehirns und dessen funktionelle Erholung zu evaluieren (Ziel 3). Insbesondere, wird die Homöostase und Polarisierung von Immunzellen in der Hirnhaut durch sogenannte single nuclei RNA-sequencing Technologien in Mäusen und Schlaganfallpatienten analysiert. Die Migration von Immunzellen aus den Hirnhäuten in das Hirnparenchym wird mit Hilfe lokaler Photokonversion im Mausmodell untersucht, um die Zellmigration gezielt zu monitorieren. Die Rolle der meningealen Immunzellen bei der Neuroplastizität und der Genesung wird pharmakologisch Modulation untersucht werden. Durch die Kombination der einzigartigen Expertise der drei Projektleiter wird diese Studie eine Schlüsselfrage behandeln, die bisher im "ImmunoStroke FOR2879" noch nicht addressiert wurde - den Beitrag der meningealen Immunzellen bei der Erholung nach einem Schlaganfall, was unmittelbare klinische Relevanz hat.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen