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Enfreakment als invektiver Modus in der US-amerikanischen Populärkultur

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 507196404
 
Das Anliegen dieses Projektes besteht darin, enfreakment als langlebige, wandlungsfähige und wirkmächtige Praxis in der US-amerikanischen Populärkultur neu zu perspektivieren und so besser zu verstehen. Ausgangspunkt ist dabei die Überlegung, dass sich die als enfreakment bezeichneten Verfahren, mit denen freak-Figuren inszeniert werden, als Formation einer invektiven Populärkultur verstehen lassen – einer Massenkultur, die populäre Anziehungskraft aus Performanzen der Herabsetzung generiert, deren herabsetzende Valenzen dabei in der Kultur selbst kontinuierlich zum Thema gemacht werden. Enfreakment im Kontext solcher invektiven Praktiken zu betrachten verspricht neue Erkenntnisse sowohl über die äußerst umfängliche und vielschichtige Kultur der freakery als auch über Herabsetzungstraditionen und -dynamiken in der US-amerikanischen Populärkultur. Im Mittelpunk des Projekts steht damit ein praxisorientierter Blick auf enfreakment als Prozess, der sich in vielfältigen Genres, Medien und historischen Konstellationen beobachten lässt. Das Projekt nähert sich diesen Prozessen des enfreakment als performative Verfahren, die bestimmte, immer historisch verortete Instanzen körperlicher non-normativity als Devianz konstruieren, sensationalisierend ausstellen und mit gesellschaftsbezogenen Bedeutungen aufladen. Diese Verfahren werden schwerpunktmäßig in zwei ausgewählten, auf ihren Oberflächen sehr unterschiedlichen, epochen- und medienübergreifenden Genre(clustern) untersucht: 1) der regional exploitation – Romanen, Filmen und Fernsehformaten, die ländliche Regionen der USA und ihre Bewohner:innen auf sensationalisierende Weise als deviant inszenieren sowie 2) der superhero fiction, die sowohl in der Konstruktion ihrer Superheldenfiguren als auch in der ihrer Antagonisten regelmäßig auf freakery-affine Devianzdiskurse rekurriert. Das Forschungsdesign des Projekts nutzt insbes. Impulse des modal criticism sowie Performativitätskonzepte, um enfreakment in seiner Prozesshaftigkeit zu beleuchten. Weiterhin bedient es sich eines kulturwissenschaftlichen Konzepts von Herabsetzung, um scharfzustellen, wie Aushandlungsprozesse um die invektiven Valenzen von enfreakment dessen populärkulturelle Realisierungen mit gesellschaftlich breiter gelagerten Auseinandersetzungen um Normen und Normativität verknüpfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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