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Ein neuer Macronarier (Dinosaurier, Sauropoda) aus dem oberen Jura Argentiniens: Bedeutung für unser Verständnis der frühen Evolution der Macronaria

Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506087393
 
Die Sauropoda sind eine der wichtigen Entwicklungslinien der Dinosaurier. Sie umfassen nicht nur die größten Landwirbeltiere, die es jemals gab, sondern sind auch wichtige Komponenten vieler mesozoischer terrestrischer Ökosysteme, wo sie in vielen Fossil-Vergesellschaftungen die größten und häufigsten Herbivoren stellen. Die wichtigste Radiation der Sauropoden fand kurz nach ihrem Ursprung im Jura statt, und gegen Ende dieser Periode waren die allermeisten wichtigen Entwicklungslinien etabliert. Eins der wichtigsten evolutiven Ereignisse im Jura war der Ursprung und die erste große Radiation der Neosauropoden, der wichtigsten Gruppe der Sauropoden, zu der die ganz überwiegende Zahl der oberjurassischen bis oberkretazischen Taxa gehören. Während allerdings die eine Haupt-Entwicklungslinie der Neosauropoden, die Diplodocoidea, recht gut charakterisiert sind und es nur wenige Taxa problematischer Zugehörigkeit zu dieser Gruppe gibt (z.B. Haplocanthosaurus), sind sowohl die Inklusivität, als auch die Verwandtschaftsverhältnisse der frühen Vertreter der anderen Entwicklungslinie, der Macronaria, sehr viel umstrittener. Eines der Probleme in dieser Hinsicht ist, dass unser Verständnis der frühen Evolution der Neosauropoden fast ausschließlich auf dem Fossilbericht der nördlichen Halbkugel basiert, wobei praktisch nur die Fauna aus der oberjurassischen Tendaguru-Formation in Tansania Daten aus Gondwana beisteuert.Bei Geländearbeit in der oberjurassischen Cañadón-Calcáreo-Formation in den letzten Jahren erbrachte mehrere neue Sauropoden-Exemplare. Einer dieser Funde ist ein Teilskelett mit Ähnlichkeiten, aber auch Unterschieden zu dem einzigen bisher bekannten Sauropoden-Taxon Südamerikas, dem 'basalen' Macronarier Tehuelchesaurus, der aus derselben Formation stammt. Das Ziel dieses Projektes ist somit eine detaillierte Studie dieses neuen Exemplares, inklusive einer umfassenden phylogenetischen Analyse, um seine phylogenetische Stellung zu klären. In der phylogenetischen Analyse werden wir zudem sowohl a priori als auch a posteriori vergleichende Kladistik-Methoden verwenden, um zum Einen die Probleme, die zur phylogenetischen Unsicherheit an der Basis der Macronaria führen, besser zu verstehen und zum Anderen Möglichkeiten zu identifizieren, welche die Auflösung und Stabilität in diesem Bereich der Sauropoden-Phylogenie verbessern könnten. Somit erwarten wir, dass dieses Projekt nicht nur zusätzliche Information zu 'basalen' Macronariern aus Gondwana gibt, sondern auch zu einem besseren Verständnis der frühen Evolution der Neosauropoden führt, sowie auch der Probleme und Herausforderungen, die es dabei noch gibt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Argentinien
 
 

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