Detailseite
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau: Die Effekte der Spezialisierung im Haushalt auf männliche und weibliche Karrieren
Antragstellerin
Professorin Nicola Fuchs-Schündeln, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462655750
Dieses Forschungsprojekt untersucht, ob die Spezialisierung innerhalb des Haushalts die Karriere des Hauptverdieners positiv beeinflusst, und welche Konsequenzen diese Spezialisierung für die geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktergebnisse im Gleichgewicht hat. Die Spezialisierung innerhalb des Haushalts in eine Person, die sich um den Haushalt und möglicherweise die Kinder kümmert (typischerweise die Ehefrau), und eine Person, die sich auf die Erzielung eines Einkommens im Markt konzentriert (typischerweise der Ehemann), war in der Vergangenheit das vorherrschende Modell für Paare. Obwohl dieses Modell im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren hat, ist es immer noch selten, dass sich Paare zu gleichen Teilen an der Hausarbeit und der Marktarbeit beteiligen. In diesem Projekt untersuchen wir, ob die haushaltsinterne Spezialisierung positive Auswirkungen auf die Karrieren von Ehemännern hat, und welche Auswirkungen diese Spezialisierung im allgemeinen Gleichgewicht auf den Arbeitsmarkterfolg hat, wenn Männer und Frauen, sowohl alleinstehende als auch verheiratete, auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren. Um exogene Variation im Grad der haushaltsinternen Spezialisierung zu generieren, greifen wir auf Reformen des Mutterschaftsurlaubs und der Erziehungszeiten zurück. Je länger Mütter bezahlten Urlaub in Anspruch nehmen können, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Paare innerhalb des Haushalts spezialisieren. Inwieweit erleichtern Reformen des Mutterschaftsurlaubs und die damit verbundene haushaltsinterne Spezialisierung den Vätern den Erfolg auf dem Arbeitsmarkt, und welche allgemeinen Gleichgewichtseffekte ergeben sich daraus? Während sich der erste Teil des Projekts auf die direkten Effekte der haushaltsinternen Spezialisierung auf die Ehemänner in den spezialisierten Haushalten konzentriert, analysiert der zweite Teil des Projekts die Gleichgewichtseffekte der haushaltsinternen Spezialisierung in friktionellen Arbeitsmärkten. Es gibt drei Kanäle, über die Gleichgewichtseffekte auf dem Arbeitsmarkt entstehen können. Erstens sollten Ehemänner, deren Frauen sich auf die Hausarbeit konzentrieren, im direkten Effekt einen geringeren Nutzenverlust durch lange Arbeitszeiten erfahren. Zweitens konkurrieren diese Männer auf dem Arbeitsmarkt mit Alleinstehenden, die keine gleichwertige Unterstützung im Haushalt haben, sowie mit verheirateten Frauen, die zusätzlich den Großteil der Hausarbeit übernehmen. Für Unternehmen könnte es daher vorteilhaft sein, einen verheirateten Mann einzustellen, wenn sie der Flexibilität der Arbeitnehmer einen positiven Wert beimessen. Drittens könnten die Unternehmen unabhängig vom Familienstand lieber junge Männer als junge Frauen einstellen, da sie erwarten, dass sich Paare nach der Heirat höchstwahrscheinlich zu einem gewissen Grad spezialisieren werden. In diesem Falle übersteigt der erwartete Überschuss einer Anstellung eines Mannes dann den einer Frau.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Norwegen, USA
Mitverantwortliche
Dr. Elisabeth Artmann; Dr. Philipp Grübener
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Alexander Bick; Dr. Katrine Vellesen Løken