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Concentus ex dissonis? Untersuchungen zur Ästhetik und Ästhetisierung des spätantiken lateinischen Literaturbetriebes bei Macrobius, den Vergilkommentatoren und den Grammatici Latini.
Antragsteller
Dr. Leon Schmieder
Fachliche Zuordnung
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung
Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504319915
Der spätantike lateinische Literaturbetrieb kann als komplexer Diskursraum beschrieben werden, in dem ganz wesenhaft eine vielschichtige Kommunikation zwischen Autor und Leser zustande kommt. Diese Kommunikation verhandelt Perspektiven der Textualität und Materialität, aber auch Aspekte von Ambiguität und Exegese sowie Konzepte von Autor- und Leserschaft. Dabei ist die Selbstreferenzialität der Texte ein wesentlicher Aspekt dieser Kommunikation, wie in jüngster Zeit besonders an der Dichtung gezeigt werden konnte, der im Falle der Prosa jedoch bisher wenig Beachtung gefunden hat. Dieses Desiderat zeigt sich insbesondere im Falle metaliterarischer Schriften, die aufgrund ihrer vordergründigen Pragmatik (Didaxe, Kommentierung, sprachliche Korrektheit) in ihren eigenen literarästhetischen Potenzialen kaum erfasst worden sind. Das vorliegende Projekt analysiert die Saturnalia des Macrobius, die spätantiken Vergilkommentare und die Grammatici Latini aus einer literaturwissenschaftlichen Perspektive, um die sich in diesen Texten sublimierende Ästhetik und Ästhetisierung literarischer Kommunikation zu erforschen und damit einen Beitrag zum Verständnis ihres kulturellen Kontextes an der Wende vom 4. zum 5. Jh. zu leisten.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Schweiz
Gastgeber
Professor Dr. Ulrich Eigler