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sFcεRI als potenzieller Biomarker für Endotypes von Chronische Urtikaria (SECU)

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Klinische Immunologie und Allergologie
Förderung Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504179322
 
Die chronische spontane oder induzierbare Urtikaria (CSU oder CIndU) ist eine häufige Erkrankung, die durch wiederkehrende Episoden juckender Quaddeln, Angioödemen oder beides gekennzeichnet ist und auf die Aktivierung von Mastzellen (MZs) in der Haut zurückzuführen ist. Wie die MZs aktiviert werden und welche Bedeutung dies für die Behandlung der Patienten hat, ist nur teilweise bekannt.Es werden zwei Endotypen der CSU diskutiert: autoallergisch Typ I und autoimmun Typ IIb. Beide Endtypen sind schwer voneinander zu unterscheiden, da geeignete Tests nicht verfügbar oder umständlich durchzuführen sind. Eine genaue Diagnose ist jedoch wichtig, da sie sich in klinischen Aspekten unterscheiden die entscheident für die Wahl einer geeigneten Therapie sind. In diesem Zusammenhang wären Biomarker von großem Nutzen, die eine Klassifizierung der Endotypen erlauben, Hinweise zum Verlauf oder Schweregrad der Erkrankung und Ansprechen auf therapeutische Intervention ermöglichen.FcεRI, der Rezeptor für IgE wird konstitutiv von Immunzellen der IgE-Effektorachse exprimiert und spielt bei allergschen Reaktionen eine entscheidende Rolle. In die allergische Reaktion wird FcεRI auf der Zelloberfläche quervernetzt und löst eine Aktivierungskaskade aus, die zur sofortigen Freisetzung von immunologisch aktiven Mediatoren.Auβerdem gibt es eine verkürzte lösliche Version des Rezeptors: sFcεRI, die wird durch antigenspezifische IgE-vermittelte Quervernetzung von FcεRI. sFcεRI konkuriert mit FcRI um die Bindung von IgE und kann Anaphylaxie in Mausmodellen verhindern. Bei Atopikern ist der sFcεRI-Serumspiegel deutlich erhöht und korreliert positiv mit dem gesamt-IgE-Spiegel. Darüber hinaus korrelieren bei Krebspatienten mit bestätigter Arzneimittelallergie erhöhte sFcεRI-Konzentrationen mit dem Schutz vor allergischen Reaktionen. Diese Untersuchungen deuten auf eine potentielle Verwendung von sFcεRI als Biomarker bei allergischen Patienten hin.Wir wollen in diesem Projekt die Rolle von sFcεRI untersuchen. Eine vorläufige Analyse von CSU-Patienten (n= 106) ergab, dass die sFcεRI-Serumspiegel im Vergleich zu gesunden Kontrollen signifikant erhöht waren und eine schwache, signifikante Korrelation mit den Gesamt-IgE-Serumspiegeln aufwiesen. Bei Unterteilung der CSU-Patienten in die beschreibenen Endotypen zeigte sich zudem ein Unterschied zwischen sFcεRI bei Typ I vs Typ IIb.Das erste Ziel ist die Charakterisierung von sFcεRI als Biomarker in der CSU zur Identifizierung von Typ-I- und Typ-IIb-Patienten. Das zweite Ziel ist die Aufklärung der systemischen Verteilung von sFcεRI sowie die Identifizierung von Endotypen bei CIndU-Patienten. Zu diesem Zweck werden wir uns auf ausgewählte CIndU-Patienten konzentrieren, bei denen der Auslöser bekannt und bei einer Herausforderung leicht zu reproduzieren ist.sFcεRI im Serum könnte der erste Biomarker sein, der zwischen IgE- und nicht IgE-vermittelter MZ-Aktivierung bei Urtikaria unterscheidet und so die Patientenversorgung verbessert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Martin Metz
 
 

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