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SOPHOCLES (StOP Hypertension: imprOving Children's Lives after KidnEy TranSplantation)
Antragstellerin
Professorin Anette Melk, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501533783
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Komorbiditäten bei Kindern nach Nierentransplantation (KTx). Sie schränken die Lebenserwartung ein und beeinträchtigen die Transplantatfunktion. Arterielle Hypertonie (AH) ist der häufigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in dieser Patient:innengruppe. AH kann zu linksventrikulärer Hypertrophie (LVH) führen, die eine häufige Todesursache ist. LVH kann nicht-invasiv durch Messung des linksventrikulären Massenindex (LVMI) bestimmt werden. Beobachtungsdaten zeigen, dass Blutdruckwerte, die <75. Perzentile (pct) liegen, mit einem signifikanten Rückgang des LVMI verbunden sind. In aktuellen Leitlinien werden Blutdruckziele für Kinder mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) angegeben. Leitlinien für die Behandlung von AH bei pädiatrischen KTx-Patient:innen auf Basis prospektiver Evidenz fehlen. In der vorgeschlagenen multizentrischen, randomisierten Studie im Parallelgruppendesign und geblindeter Endpunkt-Evaluation sollen n=500 pädiatrische Patient:innen >12 Monate nach KTx an 10 KTx-Zentren (Hannover, Heidelberg, Berlin, Bonn, Essen, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Ankara, Vienna) untersucht werden. Die Patient:innen werden nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1 einer Gruppe mit intensiviertem Blutdruckmanagement (Blutdruckziel <=60. pct) und einer Gruppe mit Standard-Blutdruckmanagement (Blutdruckziel <90. pct) zugeordnet. Primärer Endpunkt ist der LVMI nach 24 Monaten. Sekundäre Endpunkte sind die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate, die Pulswellengeschwindigkeit und die Intima-Media-Dicke nach 24 Monaten. Die Blutdruckkontrolle wird für beide Gruppen durch Blutdruck-Telemonitoring gewährleistet, das in Echtzeit an den behandelnden Arzt und das zentrale Studienbüro übermittelt wird. Im Falle der Gruppe mit intensiviertem Blutdruckmanagement werden monatliche Besprechungen mit der:dem behandelnden Ärzt:in erfolgen, um die Einhaltung der Blutdruckziele zu erreichen. Damit wird eine klare Unterscheidung zwischen den Gruppen gewährleistet. Durch die Definition eines zukünftigen Blutdruckziels hat die vorgeschlagene Studie direkte Auswirkungen auf die Versorgung von Kindern nach KTx. Die Ergebnisse können damit dazu beitragen, die kardiovaskuläre Morbidität und folglich die kardiovaskuläre Mortalität pädiatrischer KTx-Patienten zu senken.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Großgeräte
Echokardiografie-Gerät
Gerätegruppe
3420 Elektrokardiographen
Mitverantwortliche
Dr. Nima Memaran; Professor Dr. Bernhard Schmidt; Professorin Dr. Elke Wühl