Prozesse der Handlungsplanung und -koordination bei Werkzeughandlungen
Final Report Abstract
In dem Projekt sollten Prozesse der Handlungsplanung und –koordination bei Werkzeughandlungen untersucht werden. Ausgehend von bereits durchgeführten Untersuchungen zu unimanualen Werkzeughandlungen, in denen gezeigt werden konnte, dass Probanden bei der Handlungsplanung zunächst ein internes Modell der durch das Werkzeug realisierten Bewegungs-Ziel-Transformation aufrufen, sollte untersucht werden, ob dieses interne Modell einem mentalen Modell der Mechanik des Werkzeugs entspricht, oder ob nur die in der aktuellen Handlungssituation gültige abstrakte Bewegungs-Ziel-Transformation repräsentiert wird. Die Ergebnisse zeigen, dass Probanden beim Wechsel zwischen Handlungen mit der rechten oder linken Hand mehr profitieren, wenn die abstrakte Bewegungs-Ziel-Transformation gleich bleibt und die Mechanik des Werkzeugs wechselt, als wenn die Mechanik des Werkzeugs konstant bleibt, aber die Bewegungs-Ziel-Transformation der Handlungen wechselt. Diese Ergebnisse sprechen für eine relativ abstrakte Repräsentation von Handlungen mit Werkzeugen. In weiteren Experimenten wurde der Prozeß der Handlungsplanung in Situationen untersucht, in denen Menschen zwei verschiedene Werkzeuge mit der linken und rechten Hand gleichzeitig bedienen müssen. Die Ergebnisse zeigen, dass hierbei die Kongruenz der Bewegungs-Ziel-Transformationen beider Werkzeuge von grosser Bedeutung ist. Sind die Bewegungs-Ziel-Transformationen der Werkzeuge kongruent, verläuft die Handlungsplanung schneller und weniger fehlerhaft ab als wenn diese inkongruent sind. Darüberhinaus ist es bei kongruenten Bewegungs-Ziel-Transformationen von Vorteil, wenn Ziele und Bewegungen ebenfalls kongruent sind (z.B. symmetrisch zur Horizontalachse des Körpers oder beide vom Körper weg/zum Körper hin). Bei inkongruenten Bewegungs-Ziel- Transformationen hängt es von situativen Faktoren ab, ob die Kongruenz der Ziele gegenüber der Kongruenz der Bewegungen von Vorteil ist. Situative Faktoren, die die Zielkongruenz fördern, sind beispielsweise symbolisches Cueing der Ziele, symmetrische Griffpositionen der beiden Werkzeuge, und der häufige Wechsel der Bewegungs-Ziel-Transformationen zwischen einzelnen Versuchsdurchgängen.
Publications
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(2009). Bimanual coordination in tool use. Proceedings of the 16th Meeting of the European Society for Cognitive Psychology in Krakow, Poland, p. 85
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