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Identifikation von zerebralen Perfusionszielen während extrakorporaler Reanimation
Antragsteller
Dr. Jan-Steffen Pooth
Fachliche Zuordnung
Herz- und Gefäßchirurgie
Förderung
Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499104052
Trotz kontinuierlichen Bemühungen zur Optimierung der Versorgung von Reanimationspatienten überleben durchschnittlich nur 8% aller Patienten eine außerklinische Reanimation und können lebend aus dem Krankenhaus entlassen werden. Eine Vielzahl dieser Reanimationspatienten weist zudem im Falle einer erfolgreichen Wiederbelebung anhaltende neurologische Funktionseinschränkungen auf. In unterschiedlichen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass während einer konventionellen kardiopulmonalen Reanimation mittels Herzdruckmassage nur insuffiziente zerebrale Blutflüsse erzielt werden. Diese insuffizienten Flüsse tragen zur Aggravation des Reperfusionsschadens nach Ischämie bei.Um die Reperfusion nach Herzkreislaufstillstand zu verbessern, werden in den letzten Jahren vermehrt extrakorporale Pumpsysteme in der Reanimation eingesetzt (genannt eCPR).In selektierten Patientenkollektiven konnte hierbei bereits eine Überlegenheit von eCPR in Vergleich zu konventioneller Reanimation gezeigt werden. Jedoch bleibt eCPR ein weitestgehend undefinierter Therapieansatz. Während in der konventionellen Reanimation klare Therapieempfehlungen bestehen, fehlen weiterhin Empfehlungen beziehungsweise eine Definition von Zielkriterien für die Durchführung von eCPR. Aufgrund dieser fehlenden Therapieempfehlungen werden in der klinischen Praxis häufig unterschiedliche Reperfusionsflüsse angestrebt.Der im Rahmen einer Reanimation entstehende neurologische Schaden setzt sich einerseits aus einer Ischämie- und andererseits aus einer Reperfusionskomponente zusammen. Hierbei ist bekannt, dass bei Reperfusion nach globaler zerebraler Ischämie beziehungsweise nach Herzkreislaufstillstand zerebrale Areale beobachtet werden können, die selbst trotz Wiederherstellung eines Körperkreislaufes mit physiologischen Blutflüssen keine Perfusion aufweisen. Dieses Phänomen wird auch als No-Reflow-Phänomen bezeichnet. Bis heute ist der genaue Pathomechanismus dieses Phänomens ungeklärt. In der Vergangenheit wurden einerseits Veränderungen des zu perfundierenden Stromgebietes und andererseits Veränderungen des perfundierenden Blutes diskutiert.In unserem Freiburger Reanimationsmodell am Schwein ist es uns nun erstmalig gelungen unter dem Einsatz eines extrakorporalen Zirkulationssystems (EKZ) mit hohen extrakorporalen Flüssen eine Reversibilität des No-Reflow-Phänomens nachzuweisen.Diese nun erstmalig nachgewiesene Reversibilität des No-Reflow-Phänomens wirft die Frage auf, inwiefern ein hoher Reperfusionsfluss oder auch bekannte Nebenwirkungen der extrakorporalen Zirkulation Einfluss auf das No-Reflow-Phänomen nehmen. Dies soll in diesem Projekt untersucht werden.In unserem Modell bietet sich die Möglichkeit, den Mechanismus des No-Reflow-Phänomens zu untersuchen und gleichzeitig Informationen für den klinischen Einsatz von EKZ in der Reanimation zu sammeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen