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Interdisziplinäres Forschungsnetzwerk Einsamkeit (InLoNe)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 497278260
 
Die Prävalenz und die Folgen von Einsamkeit entwickeln sich zunehmend zu einem wichtigen Anliegen für Öffentlichkeit und Politik. Beispielsweise haben sich die Parteien CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet, Strategien und Konzepte zur Prävention und Bekämpfung von Einsamkeit zu entwickeln. Darüber hinaus wird Einsamkeit mittlerweile in zahlreichen Disziplinen erforscht, darunter Psychologie, Soziologie, Public Health, Philosophie und Medizin. Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher Austausch über Einsamkeit erscheint erforderlich, findet bisher jedoch nur begrenzt statt. Ich beantrage deshalb die Förderung des INterdisciplinary LOneliness research NEtwork (InLoNe). Die übergeordnete Zielsetzung von InLoNe ist die Integration wissenschaftlicher Erkenntnisse über Einsamkeit durch die Vernetzung von Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen, die zu Einsamkeit forschen. Spezifischer verfolgt InLoNe die folgenden Ziele: (1) die Erfassung des aktuellen Wissenstands zu Einsamkeit aus einer interdisziplinären Perspektive und die Entwicklung eines integrativen Rahmenmodells zu Einsamkeit, (2) die Durchführung empirischer Studien, die sich den drängendsten Fragen der Einsamkeitsforschung widmen, und (3) die Initiierung eines Citizen-Science-Ansatzes in der Einsamkeitsforschung (d.h. beispielsweise die Einbindung von Betroffenen als wichtige und proaktive Partner:innen im Forschungsprozess), sowie die Förderung von Wissenschaftskommunikation zu Einsamkeit. Zunächst soll ein Überblicksartikel entstehen, der die Stärken und Schwächen bisheriger Einsamkeitsforschung aus den Blickwinkeln der verschiedenen Disziplinen beleuchtet und Handlungsimplikationen für zukünftige Einsamkeitsforschung ableitet. Der Artikel soll in einer interdisziplinären, internationalen Fachzeitschrift publiziert werden. Zudem sollen in Kleingruppen interdisziplinäre Kollaborationen zu empirischen Studien entstehen, die in internationalen Fachzeitschriften publiziert werden. Dabei können auf bestehende Datensätze der Netzwerk-Mitglieder oder Panel-Daten zurückgegriffen oder neue Datenerhebungen initiiert werden. Besonders hervorzuheben sind die Potentiale des Zusammenlegens verschiedener Datensätze der Netzwerk-Mitglieder zur Beantwortung von Forschungsfragen zu Einsamkeit sowie einer parallelisierten Messung von Einsamkeit in zukünftigen Datenerhebungen. Die Netzwerk-Mitglieder werden sich gegenseitig Feedback zu ihren Forschungsvorhaben geben und sich durch die eingeladenen Expert:innen beraten lassen. Der Citizen-Science-Ansatz soll zudem partizipative Einsamkeitsforschung ermöglichen. Für die geplante interdisziplinäre Arbeit ist eine flexible Struktur notwendig, wie sie in einem DFG-geförderten wissenschaftlichen Netzwerk möglich ist. Wir betrachten die Förderung durch die DFG als Ausgangspunkt einer größeren und langfristigen Forschungsinitiative, sodass kontinuierlich interdisziplinäre Einsamkeitsprojekte entstehen können.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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