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Koordinationsfonds
Antragstellerin
Professorin Dr. Sarah M. Ross
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Wissenschaftsgeschichte
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496781192
Ziel des Schwerpunktprogramms ist es, inter- und transdisziplinäre Forschung aus mehreren Perspektiven zu betreiben, um die Entwicklungen der gesellschaftlichen und kulturpolitischen Bedeutung und des Umgangs mit jüdischem Kulturerbe in Europa zu verstehen. Das Programm wird kritisch untersuchen, was als jüdisches Kulturerbe kategorisiert wird, von wem und wie Aushandlungsprozesse zwischen den beteiligten Akteur*innen zu erkennen sind. Die Mechanismen, die die historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen der Gesellschaft, dem jüdischen Kulturerbe und den politischen, wirtschaftlichen, religiösen und soziokulturellen Sphären strukturieren, werden gebührend analysiert. Unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse und Diskurse aus dem Bereich der Critical Heritage Studies ist es das übergeordnete Ziel des Programms, die Diskursivierung des kulturellen Erbes der Juden Europas zu reflektieren. Dabei werden die Konzepte "Jüdisches Kulturerbe" (verstanden als kulturpolitische und ökonomische Ressource; als kulturelles Erbe einer untergegangenen Zivilisation) und "Jewish heritage" (verstanden als die Gesamtheit aller Ausdrucksformen jüdischen Lebens) neu überdacht. Interdisziplinäre Teams von Wissenschaftler*innen werden sich kritisch mit materiellen, immateriellen und intellektuellen Gegenständen, Entstehungskontexten und Prozessen der Überlieferung und Innovation des jüdischen Kulturerbes auseinandersetzen, sowie mit Fragen nach Strategien zur Einbindung jüdischer Gemeinden und Institutionen in Prozesse der Patrimonialisierung ihres Erbes. In der ersten Förderperiode werden sich die teilnehmenden Wissenschaftler*innen in vergleichender Weise vor allem einer "theoretischen Reflexion" über die unterschiedlichen Verständnisse und die sich wandelnden Nutzungen des jüdischen Kulturerbes in bestimmten europäischen Gesellschaften widmen. In diesem Zusammenhang werden sowohl retrospektive Analysen als auch vergleichende Einordnungen historischer und aktueller Entwicklungen in Deutschland und Europa eine wichtige Rolle spielen. Das SPP "Jüdisches Kulturerbe" will damit interdisziplinäre Untersuchungen und Überlegungen zum jüdischen Erbe in transdisziplinäre Betrachtungen überführen und bisherige wissenschaftliche, denkmalpflegerische, museologische und kulturpolitische Arbeiten auf diesem Gebiet kritisch und damit zukunftsweisend zusammenführen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2357:
Jüdisches Kulturerbe