Detailseite
Qatna Studien 13: Ivana Puljiz, Die Perlen von Qaṭna – Eine vergleichende Untersuchung der mittel- und spätbronzezeitlichen Perlenassemblagen
Antragsteller
Professor Dr. Peter Pfälzner
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496773218
Die Reihe Qaṭna Studien hat sich zum Ziel gesetzt, die Endpublikationen der deutsch-syrischen Ausgrabungen in Qaṭna der Fachwelt zur Verfügung zu stellen. Der dreizehnte Band, vorgelegt von Ivana Puljiz, behandelt die Perlenassemblagen aus der Gruft I der Mittleren Bronzezeit I, der Gruft VII der Mittleren Bronzezeit IIA-IIB und der Königsgruft der Späten Bronzezeit I-IIA. Es ist das erste Mal, dass eine chronologische Sequenz dreier Perlenassemblagen aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. systematisch ausgewertet und im Detail vorgelegt werden kann.Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde eine einheitliche Typologie entwickelt, mit der alle Perlen der drei Assemblagen klassifiziert wurden und die sich prinzipiell auch für Perlen anderer Fundorte und anderer Perioden als Klassifikationsschema eignet. Der einfache, aber sehr systematische und detaillierte formale Klassifikationsschlüssel soll ein Werkzeug zur Verfügungstellen, um in Zukunft einen überregionalen und diachronischen Vergleich aller Perlen Vorderasiens vorzunehmen. In dem vorgelegten Band werden bereits zahlreiche Perlenfunde aus einer Vielzahl von Vergleichsorten in Vorderasien und dem östlichen Mittelmeerraum auf der Grundlage dieser Formtypologie vergleichend eingeordnet.Die drei untersuchten Perlenassemblagen sind jeweils sehr umfangreich und besitzen eine deutlich voneinander abweichende quantitative und qualitative typologische Zusammensetzung.Sowohl die Formtypen als auch die bevorzugte Verwendung verschiedener Materialien für Perlen (Gold, Karneol, Lapislazuli, Bernstein, Glas, Ägyptisch Blau, etc.) geben eine deutliche chronologische Entwicklung über das zweite Jahrtausend v. Chr. zu erkennen. Daran zeigt sich, dass entgegen der allgemeinen Auffassung Perlen bzw. Perlenassemblagen einen hohen chronologischen Wert besitzen. Durch detaillierte Vergleiche mit Perlenfunden aus Syrien, Palästina, Mesopotamien, Anatolien, dem Ostmittelmeerraum und weiteren Gebieten gelang es ferner, die chronologische und geographische Verbreitung der in Qaṭna belegten Perlentypen übergreifend zu bestimmen. Folglich kann der hier vorgelegte Band als ein wichtiges Referenzwerk zu Bestimmung und Auswertung von Perlen aus dem alten Vorderasien gelten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen