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Familienfirmen und die Ankündigung von Entlassungen - Medienreaktionen, der Einsatz von Sprache und finanzielle Wirkungen

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493010778
 
Familienunternehmen dominieren die Wirtschaftstätigkeit auf der ganzen Welt und unterscheiden sich in ihren strukturellen Merkmalen sowie strategischen Entscheidungen von anderen Unternehmen. Die bestehende Literatur zeigt, dass Familienunternehmen in der Regel ein höheres Ansehen genießen als Unternehmen mit anderer Eigentümerstruktur. Es gibt jedoch nur sehr begrenzte Kenntnisse darüber, wie sich dieser Reputationsbonus darauf auswirkt, wie Medien die Ankündigungen strategischer Entscheidungen wahrnehmen. Das Zusammenspiel der Kommunikation einer strategischen Entscheidung und der damit verbundenen Medienreaktionen ist besonders interessant, wenn Unternehmen kritische Entscheidungen veröffentlichen. Schlechte Nachrichten, die am deutlichsten in der Ankündigung von größeren Entlassungen zu sehen sind, rufen in der Regel stärkere Reaktionen hervor als die Ankündigung positiver Neuigkeiten. Ziel dieses Projekts ist es daher, die Medienreaktionen der Ankündigung von Entlassungsentscheidungen von Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen zu analysieren. Insbesondere sollen die folgenden drei Fragen beantworten werden: Reagieren die Medien weniger negativ auf Ankündigungen von Entlassungen, wenn sie von Familienunternehmen (vs. Nicht-Familienunternehmen) gemacht werden? Kommunizieren Familienunternehmen Entlassungen anders als Nicht-Familienunternehmen? Was sind die Performance-Konsequenzen der damit verbundenen Medienreaktionen? Um eine theoretische Erklärung für die Kommunikation von Familienunternehmen und die Reaktion der Medien auf eine Entlassungsankündigung zu liefern, dient eine verhaltenswissenschaftliche Analyse. Dieser Ansatz ist insbesondere deshalb geeignet, da die Wahrnehmung von Unternehmenskommunikation eine Black Box ist, die mit traditionellen, effizienzorientierten, strategischen Managementkonzepten nur schwer zu öffnen ist. Empirisch wollen wir innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren (2005–2020) einen Datensatz aller Entlassungsankündigung (von denen mindestens 100 Beschäftigte betroffen sind) von Unternehmen mit Sitz in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und der Schweiz) erstellen. Ein vorläufiges Screening führte zu etwa 1000 Entlassungsankündigungen, von denen ca. ein Viertel von Familienunternehmen stammte. Der Wortlaut von Entlassungsankündigung sowie die damit verbundenen Medienreaktionen werden mit Inhaltsanalysen ausgewertet. Dieses Projekt soll wertvolle Erkenntnisse für die Forschung und die Managementpraxis liefern, da es die erste systematische Analyse darüber sein wird, wie sich die Medienreaktion auf Ankündigungen strategischer Entscheidungen zwischen Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen unterscheidet. Die umfassende Analyse der Unterschiede in den Kommunikationsstrategien von (Nicht-)Familienunternehmen und ihrer Erfolgswirkungen liefert neue Erkenntnisse über die inhärenten Besonderheiten von Familienunternehmen und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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