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Verbesserung der operativen Behandlungsergebnisse bei Hüftgelenksarthrose auf der Grundlage Biomechanischer und Biochemischer Erkenntnisse

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 492686079
 
Die Osteoarthrose geht mit Gelenkschmerzen und funktionellen Einschränkungen einher und ist eine der Hauptursachen für Beeinträchtigungen in der älteren Bevölkerung. Die Prävalenz von Knie- oder Hüftgelenksarthrose liegt in Deutschland je nach Alter und Geschlecht zwischen 20 und 30%. Sofern das persönliche Leiden von Personen mit Hüftarthrose zu groß ist und konservative Behandlungsmethoden nicht mehr helfen, kann mittels eines künstlichen Gelenkersatzes, eine Schmerzlinderung und Wiederherstellung des Aktivitätsniveaus erfolgen. Trotz guter klinisch-funktioneller Ergebnisse und einer Wiederherstellung der natürlichen Gehgeschwindigkeit, bleiben häufig Abweichungen im Gangmuster bestehen. Derartige Abweichungen können zu höheren Gelenkbelastungen in benachbarten Gelenken wie der kontralateralen Hüfte und den Kniegelenken führen, wodurch das Risiko steigt, das in diesen Gelenken ebenfalls eine Osteoarthrose auftritt. Insbesondere das kontralaterale Knie ist prädisponiert und hat ein höheres Risiko für Osteoarthrose. Weitere Faktoren, die mit der Gelenkbelastung zusammenhängen, sind die veränderte Beinachse nach dem Einsatz einer Hüfttotalendoprothese sowie die Funktion der Hüftabduktoren. Diesem Projekt liegen zwei Hauptziele zu Grunde, welche in sechs eng verzahnten Arbeitspaketen bearbeitet werden. Das erste Ziel dieses Forschungsvorhabens ist vorherzusagen, welche Patienten anfällig sind für einen ungünstigen Verlauf nach dem Einsatz der Hüfttotalendoprothese (u.a. charakterisiert durch Abweichungen in Gangmustern und erhöhten Gelenksbelastungen) und somit ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Arthrose in benachbarten Gelenken haben. Die Identifikation gefährdeter Patienten soll sowohl anhand ihrer Gangbiomechanik als auch anhand von Biomarkern im Serum erfolgen. Die frühzeitige Identifikation ist notwendig, um die Rehabilitation nach einer Hüfttotalendoprothese zu optimieren und die Behandlungskosten für das Gesundheitssystem zu reduzieren. Das zweite Ziel dieses Projekts ist es, den Einfluss der Beinausrichtung im Allgemeinen und speziell die Wiederherstellung des Offsets und der Beinlänge auf die Entwicklung der Abduktorenkraft und folglich die Entwicklung eines gesunden Gangmusters sowie Belastung für alle Gelenke zu untersuchen. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt können zu einer Optimierung der Prothesenplanung führen und somit einen frühzeitigen Verschleiß der Prothese verhindern sowie ungünstige Belastungen in benachbarten Gelenken reduzieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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