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Konzeptionierung eines integrativen, umfassenden, nachhaltigen und sicheren Pandemie-Daten-Spendenprojekts in Deutschland

Fachliche Zuordnung Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 492631324
 
Die COVID-19 Pandemie der letzten 14 Monate hat gezeigt, dass eine erfolgreiche Bekämpfung bzw. Eindämmung der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus nur durch (i) schnelle (ii) frühzeitige und (iii) regional differenzierte Maßnahmen durch Entscheidungsträger, das öffentliche Gesundheitsweisen, und Institutionen erreicht werden kann. Um schnell, früh und regional reagieren zu können, hat das Robert Koch-Institut (RKI) zwei, digitale, Massendaten Projekte ins Leben gerufen, die durch Realzeitauswertungen hochaufgelöster Daten, sowohl die Surveillance und die Situationsanalyse verbessern, als auch quantitative Modellierung zur Ausbreitung mit wertvollen Daten bezüglich Inzidenz und Mobilität ausstatten. Das „Covid-19 Mobilitätsprojekt“ nutzt aggregierte, anonymisierte, kommerzielle Mobilitätsdaten, die aus den Bewegungsprofilen von ca. 50 Mio. Mobilfunknutzern abgeleitet werden. Das Mobilitätsprojekt war und ist ein wichtiges Werkzeug, um Mobilitätsänderungen schnell zu messen, insbesondere als Antwort auf Lockdown-Maßnahmen oder Proxy für populationsweite Verhaltensänderungen.Das Corona-Datenspende Projekt (Datenspende-App) wurde im April 2020 gestartet. In diesem Projekt spenden mehr als 500.000 Nutzer ihre persönlichen Daten bezüglich Herzfrequenz, täglicher Schrittanzahl und Schlafrhythmus, die über Wearable Devices, also Fitnessarmbänder oder- uhren gewonnen werden. Aus aggregierten individuellen Zeitreihen konnte mit Hilfe spezialisierter Computeralgorithmen berechnet werden ob Individuen Fiebersymptomatik zeigen, ein wichtiger Indikator, da Fieber ein Symptom der Covid-19- Erkrankung ist. Die Gruppe der Spenderinnen und Spender liegt stabil bei einer halben Million, die Datenspende ist weltweit das größte Datenspende-Projekt dieser Art. In der nächsten Version (Datenspende 3.0) wird die Interaktion mit den Spenderinnen und Spendern ermöglicht, womit breite freiwillige Umfragen und Gesundheitssurveys in der Gruppe der Nutzer durchgeführt werden können, z.B. bezüglich ihres Gesundheitszustands, Metadaten und anderen persönlichen Daten.In diesem Projekt werden beide Projekte, das Covid-19 Mobilitätsprojekt und die Datenspende in einem Gesamtprojekt zusammengeführt und methodisch integriert. Ziel ist die Entwicklung einer Mobilitätsdatenspende, also der Möglichkeit individuelle Bewegungsprofile neben den Vitaldaten zu spenden. Ziel ist also die konzeptionelle, technologische und methodische Entwicklung einer Infrastruktur für eine nachhaltige, pandemische Datenspende, die Vitaldaten, Mobilitätsdaten und Umfragedaten zusammenfasst und damit in Realzeit die pandemische Surveillance räumlich sehr hoch aufgelöst deutlich verbessern kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Dänemark, USA
 
 

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