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Alternative Rationalitäten und esoterische Praktiken in globaler Perspektive.

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491072807
 
Alternative Rationalitäten und esoterische Praktiken in globaler PerspektivePraktiken zur Bewältigung und Manipulation kontingenter Lebensereignisse sind weltweit verbreitet und weisen trotz wirkmächtiger Wissenschafts- und Technologiediskurse eine bemerkenswerte Resilienz auf. Auf Grundlage einer heuristischen Arbeitsdefinition esoterischer Praktiken ist es Ziel des Projekts (1) das globale Feld derartiger Praktiken transkulturell zu erschließen, (2) die Praktizierenden, ihre Deutungs-, Rationalisierungs- und Legitimationsstrategien systematisch zu vergleichen, sowie (3) ein theoretisches Erklärungsmodell für die Persistenz solcher Praktiken angesichts global wirkmächtiger Wissenschafts- und Technologiediskurse zu entwickeln. Darüber hinaus soll (4) durch die Entwicklung eines nuancierten metasprachlichen Klassifikationsschemas ein taxonomischer Beitrag zur Untersuchung solcher Praktiken geleistet werden. Schließlich (5) greift das Projekt aktuelle Debatten über Möglichkeiten und Grenzen einer nicht-essentialistischen komparativen Forschung auf und möchte hier – gerade mittels des Formats der Kolleg-Forschungsgruppe – neue Wege ausloten, um trotz der heute typischen Spezialisierung und Regionalisierung geisteswissenschaftlicher Forschung ein so umfangreiches Forschungsfeld systematisch erschließen zu können. Das Projekt hat einen transkulturell-zeitgenössischen Fokus und vereint in methodischer Hinsicht Ansätze aus Kultur- und Sozialanthropologie, Religionswissenschaft, den Regionalwissenschaften und Philologien, der Soziologie sowie der Politikwissenschaft. Das Format der Kolleg-Forschungsgruppe erlaubt es eine große Zahl von ForscherInnen aus unterschiedlichen Disziplinen, die zu esoterischen Praktiken und Praktizierenden und den damit verbundenen alternativen Rationalitäten in unterschiedlichen kulturellen und regionalen Kontexten arbeiten, an einem Ort zusammenzuführen, um ihre Forschungsergebnisse sammeln und vergleichen zu können und dadurch einen analytischen Mehrwert auf Theorie-, Methoden- und Gegenstandsebene zu generieren, den Einzelstudien oder deren bloße Aneinanderreihung nicht leisten können. Hierauf aufbauend setzt sich die Kollegforschungsgruppe zum Ziel, eine Kulturtheorie esoterischer Praktiken zu entwickeln, um die Resilienz esoterischer Praktiken, ihre typologische Ähnlichkeit über eine große Zahl von Fallbeispielen hinweg, sowie ihre aus interkultureller Perspektive sehr unterschiedlichen sozialen und diskursiven Bewertungen erklären zu können. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Frage gelegt, weshalb esoterische Praktiken in bestimmten kulturellen Settings fortlaufend ausgegrenzt werden, während sie in anderen akzeptiert und z.T. sogar institutionalisiert sind. Hierzu sollen Theoriemodelle aus unterschiedlichen Bereichen – insbesondere aus der Religions- und Ritualforschung, aber auch aus Ethnologie, Soziologie, Philosophie sowie der religionswissenschaftlichen Devianzforschung – aufgegriffen werden.
DFG-Verfahren Kolleg-Forschungsgruppen
 
 

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