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Lateralität im Sport

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47140947
 
Die zweite Projektphase fokussiert auf die Erweiterung der diskutierten Ansätze zur Erklärung seitenabhängiger Leistungsasymmetrien auf motorischer, perzeptueller sowie kognitiver Ebene.Ziel ist es, aufbauend auf den von uns erarbeiteten Erkenntnissen den Linkshändervorteil in interaktiven Sportarten aus unterschiedlichen Perspektiven zu durchleuchten. Hierbei greifen wir einerseits auf Elemente des in der Literatur derzeit favorisierten Erklärungsansatzes eines frequenzabhängigen Linkshändervorteils zurück. Darüber hinaus integrieren wir ausgewählte Aspekte des diskutierten anlagebedingten Vorteils in das Arbeitsprogramm.Zum einen soll anhand von drei Reaktionszeitexperimenten, die im Gegensatz zu bisherigen Studien die Anforderungen und Charakteristika interaktiver Sportarten berücksichtigen, der Einfluss von funktionalen Hemisphärenasymmetrien auf Lateralitätseffekte im Sport überprüft werden. Wir erwarten bedeutsame Unterschiede in den Latenzzeiten bei der Reaktion auf links- vs. rechtshändige Angriffe als weiteren Erklärungsansatz für den Linkshändervorteil in besonders nahen konfrontativen Situationen wie im Boxen.Wir konnten wiederholt zeigen, dass die Handlungsabsichten linkshändiger Gegner schlechter vorhergesagt werden können als die Absichten von Rechtshändern (negative perzeptive Frequenzeffekt-Hypothese). In einem weiteren Abschnitt sollen zwei hiermit zusammenhängende Fragestellungen experimentell überprüft werden. Wir vermuten, dass seitenabhängige Strategien in der visuellen Informationsaufnahme (d.h. im Blickverhalten) sowie in der Nutzung von Ereigniswahrscheinlichkeiten die schlechteren Leistungen von Sportlern bei der Antizipation des Ausgangs linkshändiger Aktionen begünstigen könnten.In einem dritten experimentellen Abschnitt greifen wir ein zentrales Ergebnis aus der ersten Projektphase auf. Hier konnten wir für das Ballplatzierungsverhalten im Tennis zeigen, dass Spieler, durch das vermehrte Spiel gegen Rechtshänder erworbene, taktische Präferenzen bei der Konfrontation mit Linkshändern beibehalten und sich dadurch in eine nachteilige Position bringen können. Diesen Befund greifen wir in der Sportart Badminton auf und überprüfen die Vorhersage, dass Spieler infolge einer solchen Handlungspräferenz auch eine asymmetrische motorische Expertise entwickeln. Wir vermuten zudem, dass die vorhergesagten seitenabhängigen Unterschiede in der sportspezifischen motorischen Leistung positiv mit Asymmetrien im Entscheidungsverhalten korrelieren.Schließlich sollen in einem vierten Projektabschnitt die in der ersten Phase begonnenen umfangreichen Arbeiten zur Überprüfung kinematischer Unterschiede zwischen links- und rechtshändigen Bewegungen fortgeführt und abgeschlossen werden. Die hieraus gewonnenen Daten dienen auch als Grundlage für die Erstellung von Stimulusmaterial, welches bei einem Teil der vorgenannten Experimente Verwendung finden soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Dirk Büsch
 
 

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