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Klimaschutz von Riffen - Suche nach Korallenskelett-Proxies die die Abschwächung von Korallenbleiche durch interne Wellen wiederspiegeln
Antragstellerin
Dr. Marlene Wall
Fachliche Zuordnung
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Geologie
Geologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468679988
Die fortschreitende globale Erwärmung und die zunehmende Häufigkeit und Stärke von Hitzewellen bedrohen das Überleben von Korallenriffen in vielen tropischen Regionen weltweit. Das Ziel dieses Projekts ist es, ein besseres Verständnis für das zukünftige Schicksal von Korallenriffen zu erlangen, indem man aus der Vergangenheit lernt. Es hat sich gezeigt, dass Kaltwasserpulse, denen Riffe durch windgetriebene Vermischung, Auftrieb oder brechende interne Wellen ausgesetzt sein können, das Überleben von Korallen während mariner Hitzewellen sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene erheblich verbessert. Wir wissen jedoch nicht, ob Abkühlungsereignisse regelmäßig genug an bestimmten Orten auftreten, um als Schutzmechanismus für Riffe zu dienen. Ein besseres Verständnis der nützlichen Riffabkühlungsdynamik über die Zeit kann für ein verbessertes Riffmanagement entscheidend sein. Die Untersuchung des Korallenskeletts vergangener Bleichereignisse in Regionen mit bekanntem Auftreten von Abkühlungsereignissen wird es mir ermöglichen, diese Frage zu beantworten. Dieses Projekt wird sich auf interne Wellen (IW) in der Andamanensee, Thailand, konzentrieren. Hier hat sich gezeigt, dass Riffe, die IW ausgesetzt sind, im Gegensatz zu Riffen, die vor IW-Einflüssen geschützt sind, in der gleichen Region vor starker Bleiche und Mortalität geschützt waren. Die Andamanensee stellt ein ideales natürliches Labor dar, um das Projektziel zu erreichen, zumal mehrere replizierte IW-geschützte vs. IW-exponierte Riffstandorte zur Verfügung stehen. Mein Hauptziel ist es Korallenskelette zu nutzen, um a) eine Reihe von Proxies zu identifizieren, die den thermischen Bleichestress eindeutig nachzeichnen können, b) zu identifizieren, wie das Auftreten von IW diese Proxies beeinflusst und c) schließlich diese Proxies auf Korallenkerne anzuwenden, die Bleichereignisse während der letzten drei Jahrzehnte abdecken, um zu entschlüsseln, ob IW die Korallenbleiche während dieser Ereignisse an den IW-exponierten Riffen gemildert haben. In Kombination mit den natürlichen Erholungsraten nach der schweren Bleiche von 2010 (durch Wiederholung früherer Feldbeobachtungen von IW-geschützten und IW-exponierten Riffen) und in Verbindung mit Projektionen zukünftiger mariner Hitzewellenereignisse wird mein Projekt robustere Vorhersagen über den zukünftige Zustand der Riffe mache können und wie IW-exponierten Riffstandorten in das Management von Korallenriffen integriert werden können.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Niederlande, Thailand
Mitverantwortliche
Dr. Jan Fietzke; Edmund Hathorne, Ph.D.; Professor Dr. Frank Melzner
Kooperationspartnerinnen
Dr. Lalita Putchim; Professorin Veronika Schoepf, Ph.D.