Detailseite
Projekt Druckansicht

Klima- und Umweltveränderungen in der Andamanensee seit der späten Kleinen Eiszeit: Meeresoberflächentemperatur, Hydroklima und Reaktion von Korallen auf thermischen Stress im nordöstlichen Indischen Ozean (IndOC-E)

Antragsteller Dr. Thomas Felis
Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468644633
 
Das Projekt trägt zu einem besseren Verständnis tropischer mariner Klimavariabilität und ihrer Auswirkungen auf Korallenriff-Ökosysteme in einer sich erwärmenden Welt bei, indem es Klima- und Umweltveränderungen während der Erwärmung von der vorinstrumentellen Zeit bis ins frühe 21. Jahrhundert auf gesellschaftsrelevanten Zeitskalen quantifiziert. Dies sind Hauptziele des Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität und Korallenriffe“ (SPP 2299). Das Projekt wird marine Klima- und Umweltveränderungen im nordöstlichen Indischen Ozean seit der späten Kleinen Eiszeit in ultrahoher Auflösung rekonstruieren, indem isotopische und geochemische Proxies in Flachwasserkorallenskeletten analysiert werden. Es werden Rekonstruktionen von Meeresoberflächentemperatur, Hydrologie (Hydroklima) und Reaktion der Korallen auf thermischen Stress zurück bis in die frühen 1800er Jahre (oder sogar frühen 1700er) in monatlicher Auflösung anhand von Porites Korallen der südlichen Andamanensee (Thailand) erstellt. Ein Standort, aufgrund mildernder Wirkung der Abkühlung durch interne Wellen nicht stark von marinen Hitzewellen betroffen, wird Proxy-Aufzeichnungen der Meeresoberflächentemperatur und Hydrologie (Hydroklima) liefern, basierend auf gepaarten Messungen von Sr/Ca und 18O. Ein weiterer Standort mit unvermindertem Einfluss von Hitzewellen wird Proxy-Aufzeichnungen der Reaktion von Korallen auf thermische Stressereignisse liefern, basierend auf anomalen Signaturen in Messungen von Sr/Ca, 18O, Mg/Ca, 13C und Wachstumsmustern. Die Rekonstruktionen ermöglichen die Untersuchung des Zusammenspiels verschiedener El-Niño-Varianten, des Indischen Ozean Dipols (IOD), Vulkanausbrüchen und interner Wellen bei der Modulation von Variabilität und Extremen der Temperatur und Hydrologie der Andamanensee seit der späten Kleinen Eiszeit, mit Implikationen für Korallenwachstum und Widerstandsfähigkeit, sowie hydrologischen Extremen des asiatischen Monsuns. Zusätzlich wird die Validierung historischer Meeresoberflächentemperaturprodukte für Zeitintervalle spärlicher Beobachtungen oder Methodenänderungen, das Auftreten eines ausgeprägten Kaltintervalls im frühen 19. Jahrhunderts im tropischen Indik und das Potenzial einer IOD-Ereignis Rekonstruktion untersucht. Die Rekonstruktionen ermöglichen zu erforschen, ob Korallen der Andamanensee in vergangenen Jahrhunderten thermischen Stressereignissen ausgesetzt waren und ob ökologisches Gedächtnis, aus vergangenen extremen Erwärmungen des nordöstlichen Indiks resultierend wie dem sehr starken 1877/78 El Niño-Ereignis, zu höherer Temperaturtoleranz während thermisch induzierter Stressereignisse der letzten Jahrzehnte führte. Zusammen mit einem Begleitprojekt werden Erwärmung und interannuelle Variabilität des Indiks seit der späten Kleinen Eiszeit, regionale Unterschiede und Beziehungen zu globaler Erwärmung und interannueller Variabilität des tropischen Pazifiks, am nordöstlichen und westlichen Rand des Indiks untersucht.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung