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Temporalität des Wohnens - Orte der emotionalen Beheimatung und der Alltagspraktiken

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468542043
 
Wohnen wird in der Regel sowohl lebensweltlich als auch wissenschaftlich als mehr oder weniger dauerhaft konzipiert. Im großstädtischen Kontext werden bereits seit längerer Zeit begrenzte Wohndauer, Fluktuation und Multilokalität als Phänomene des Wohnens thematisiert. In suburbanen Klein- und Mittelstädten wird indes von deutlich längerer Wohndauer, geringerer Fluktuation und geringeren Anteilen multilokal Lebender ausgegangen. In diesem Projekt werden diese Vorannahmen kritisch hinterfragt. Wir gehen vielmehr davon aus, dass die Temporalität des Wohnens kein ausschließlich großstädtisches bzw. innerstädtisches Phänomen ist, sondern auch in randstädtischen und suburbanen Lagen zu beobachten ist, weil es sich bei der zunehmenden Temporalität und Mobilität aufgrund sich verändernder Arbeitswelten um gesamtgesellschaftliche und zugleich ubiquitäre Phänomene handelt. Temporalität umfasst aus unserer Sicht ein weites Spektrum von eher kurzfristigen Aufenthalten von wenigen Monaten bis hin zu längerfristigen Aufenthalten von mehreren Jahren, die oft durch zeitlich befristete Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse bedingt sind. Hierunter können auch multi- oder translokale Lebensweisen fallen, deren (temporäre) Wohnarrangements durchaus mehrere Jahre umfassen können. Vor diesem Hintergrund sollen in dem vorliegenden Projekt sowohl die quantitativen Dimensionen der Temporalität des Wohnens als auch deren Auswirkungen auf die Beheimatung der Menschen erforscht werden. Unter Beheimatung verstehen wir sowohl emotionale Bezüge zu Orten als auch konkrete ortsbezogene Praktiken (z.B. Alltagspraktiken und soziales Engagement). Zudem werden Gründe für die Temporalität des Wohnens und Wahrnehmungen dieser Arrangements aus der Perspektive der Menschen erhoben. Außerdem wird das Phänomen im Kontext individueller Biographien betrachtet. Dadurch werden auch frühere und künftige Phasen der Temporalität berücksichtigt. Diesen Zielen gehen wir mit verschiedenen empirischen Untersuchungsmethoden nach: Experteninterviews, repräsentative quantitative Befragungen von BewohnerInnen, qualitative Interviews mit temporär Wohnenden und Experten-Workshops. Als Untersuchungsorte haben wir die beiden Großstädte Frankfurt und Leipzig sowie vier Klein- und Mittelstädte in deren Umland ausgewählt. Diese Auswahl ermöglich es, die angenommene ubiquitäre Verbreitung der Temporalität des Wohnens empirisch zu überprüfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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