Einflüsse von verkörperten Interaktionen auf die affektive Bewertung von digitalen Bildern: Entwicklung neuartiger experimenteller Multi-Touch-Paradigmen zur Untersuchung des Zusammenspiels von Raum-Valenz-Assoziationen, Handlungskontexten und Hand-Nähe-Effekten

• Antragsteller: Dr. Sergio Cervera-Torres
• Fachliche Zuordnung: Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
• Förderung: Förderung seit 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466076299

Der aktuelle Vorschlag zielt darauf ab, unser theoretisches Verständnis darüber zu erweitern, wie Raum-Valenz-Assoziationen (oben/rechts - positiv; unten/links - negativ), Handlungskontexte und Hand-Nähe-Effekte zusammen die affektiven Bewertungen von affektiven digitalen Bildern im Kontext von räumlichen Multi-Touch-Interaktionen formen. Dazu baut dieser Vorschlag jedoch auf mehreren offenen Fragen auf, die durch unsere eigenen früheren Studien, die auf sequenziellen "Touch-and-Swipe"-Interaktionen basierten, aufgeworfen wurden und die geklärt werden müssen. Diese Fragen lassen sich in drei Hauptforschungsfragen (RQ) zusammenfassen:a) Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Berührungsinteraktionen die Valenzbewertungen stärker beeinflussen als Wischinteraktionen. Da jedoch beide Interaktionen in einer Sequenz durchgeführt wurden, bleibt unklar, ob eine Entflechtung von Berührungen und Swipes zu ähnlichen Ergebnissen führt, oder ob im Gegenteil beide, Berührungen und Swipes, unabhängige kausale Effekte auf Valenzbewertungen ergeben (RQ 1 zu Handlungskontexten). Dementsprechend sollen Berührungen und Swipes unabhängig voneinander untersucht werden.b) Da in unseren früheren Studien alle Bilder an den vertikalen oder seitlichen Rändern des Touchscreen-Monitors angezeigt wurden, war es sehr schwierig zu bestimmen, ob Effekte auf Valenzbewertungen von (1) Richtungsbewegungen oder (2) Stimuluspositionen abhängen. Dies ist eine Frage, die noch geklärt werden muss (RQ 2 zum Handlungskontext).c) Schließlich wurde in unseren Studien nicht untersucht, ob und wie sich Valenzbewertungen nach Wisch- und Berührungsinteraktionen wesentlich von Bewertungen der gleichen Stimuli unterscheiden, die durch räumliche Positionen oder gerichtete Bewegungen charakterisiert sind, wenn keine vorherige manuelle Interaktion involviert ist. Daher zielt der vorliegende Vorschlag auf die Klärung dieser Frage (RQ zu Hand-Nähe-Effekten).Basierend auf diesen Überlegungen sind insgesamt 6 Studien (S1-S6) notwendig, um das Zusammenspiel von Raum-Valenz-Assoziationen, Interaktionskontexten und Hand-Proximity-Effekten systematisch zu untersuchen. Die Anzahl der erforderlichen Studien entspricht der Notwendigkeit, (1) Berührungs- oder Streichinteraktionen über die (2) vertikale oder laterale Raumdimension mit der (3) dominanten rechten oder nicht-dominanten linken Hand (für laterale Interaktionen) zu untersuchen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen